Forschung zur Lösung von Umweltproblemen
Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften an der TH Lübeck
Lasertechnik ist meine Leidenschaft! Ich habe bereits zu diesem Thema promoviert, dann viele Jahre in der Industrie praktische Umsetzungen von der Idee bis zum Produkt begleitet. Der Lockruf der interessanten Tätigkeit hat mich an die Technische Hochschule Lübeck geführt. Jetzt kann ich meine Begeisterung als Professor für Lasertechnik an die nächste Generation weitergeben und gleichzeitig mit meiner Forschung zur Lösung von Umweltproblemen beitragen.
Vom Lehrauftrag zur Professur
Eine Berufung auf eine Professur hat einen langen Vorlauf: Ich hatte vor meiner Bewerbung in einem Lehrauftrag mehrere Semester den Studierenden aktuelle Projekte aus der Industrie vorgestellt und dabei gemerkt: Das erfüllt mich. Mir war das zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht bewusst, dass es die Möglichkeit einer Professur an einer HAW für mich gibt.
Die Gruppe unserer Studierenden ist sehr heterogen. Manchmal erkläre ich etwas und merke dann: Die einen langweilen sich, die anderen verstehen mich gar nicht. Einige Studierende hatten Physik-Leistungskurs, andere haben dieses Fach abgewählt. Viele haben vorab eine Lehre absolviert und praktische Erfahrungen. Es ist eine interessante Aufgabe, eine gemeinsame Sprache zu finden, die niemanden unter- oder überfordert.
Kompakter Campus in guter wissenschaftlicher Nachbarschaft
Bei der Suche nach einem Forschungsthema war das Thema Umwelt für mich sehr wichtig. Nachhaltigkeit ist eins der Kernversprechen der Technischen Hochschule Lübeck. Wir haben hier in einer wunderbaren Stadt zusammen mit anderen Forschungseinrichtungen einen sehr schönen kompakten Campus mit viel Natur um uns herum. Die enge Verbindung zwischen TH Lübeck, Uni, UKSH und Klinik und dem Fraunhofer-IMTE ist sehr bereichernd. Für die Naturwissenschaften haben wir hier ein interdisziplinäres Netzwerk in der Medizintechnik.
Darüber hinaus bin ich mit vielen Forschungsgruppen wie zum Beispiel dem Fraunhofer IMTE, Institut für Biomedizinische Optik (BMO) oder dem Medizinischen Laserzentrum Lübeck in engem Kontakt. In diesen Gruppen arbeiten Kolleg*innen aus den Bereichen Physik, Umwelttechnik, Chemie und Biomedizintechnik interdisziplinär zusammen. Viele Ideen für die praktische Anwendung entstehen hier bei Treffen vor Ort.
Forschungsthema Laser in der Umwelttechnik
Als der erste Laser 1969 entwickelt wurde, war diese Technik eine Lösung, für die ein Problem gesucht wurde. Jetzt haben wir leider eine Menge Umweltprobleme, ich arbeite zusammen mit Umwelttechniker*innen an Lösungen. Mein Arbeitsgebiet ist die Gewässerökologie, mein Forschungsthema die Raman-Spektroskopie. Mit diesem Laser erhalten wir Informationen über chemische Verbindungen, Mikroalgen oder auch Mikroplastik im Wasser. Jede Alge hat quasi einen eigenen Lichtfingerabdruck. Eine Veränderung der Algenzusammensetzung ist lange, bevor das Gewässer kippt, ein wichtiger Indikator für Umweltveränderungen. Unser Ziel ist es, mittels der Raman-Spektroskopie diese Veränderungen zeitnah und präzise direkt vor Ort zu messen. Bislang wird in Reagenzgläsern gezählt.
Studierende an der aktuellen Forschung beteiligt
Ein weiteres Beispiel ist die exakte Messung von Mikroplastik, da können wir klare Analysedaten liefern. Bevor man anfängt, Lösungen für Umweltprobleme zu finden, muss man ja erst eine richtige Analyse haben. Erst dann ist es sinnvoll, Handlungsanweisungen zu entwickeln. Der Vorteil optischer Messungen mit Hilfe von Laser ist, dass wir berührungslos in Echtzeit vor Ort Messungen vornehmen können. Hier schließt sich dann auch der Kreis zur Lehre: Wir beteiligen Studierende mit ihren Abschlussarbeiten an dieser Forschung. Und nach dem Studium ist auch eine Promotion bei uns an der TH Lübeck zu diesem Thema in Kooperation mit einer Uni möglich. Der Fokus bei uns liegt dabei anders als an einer Uni immer auf der Anwendung. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sind also andersartig, aber gleichwertig. Für mich ist diese Verbindung zwischen Lehre und Forschung perfekt – für mich wurde hier mein Beruf zur Berufung.
Dr. Kai Seger,
Professor für Lasertechnik
Arbeitsschwerpunkte
- Laserentwicklung
- Raman-Spektroskopie
- additive Fertigung von Optiken
Ich unterrichte gern, und das Thema Umwelt ist mir wichtig. Hier an der TH Lübeck kann ich beides verbinden! In einem interdisziplinären Team suchen wir nach technischen Lösungen bei der schnellen und präzisen Analyse von Gewässern.
Kontakt
Sie haben Interesse an einer Professur an der Technischen Hochschule Lübeck? Wir beraten und unterstützen Sie gern!
Ansprechpartnerin
Dr. Katrin Blankenburg
Projektleitung Wege zur Professur