Dirk Slottke
Wirtschaftsingenieurwesen, Diplom, 2003
Wie ich auf die TH Lübeck gekommen bin
1999, als das Internet und die Homepages noch nicht so verbreitet waren, habe ich mir Unterlagen von diversen Universitäten und Fachhochschulen zum Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen zusenden lassen. Für die TH Lübeck habe ich mich schlussendlich aufgrund der flexiblen Schwerpunkte im Hauptstudium entschieden. Verglichen mit der TH Karlsruhe z. B., die im Hauptstudium die technischen und die wirtschaftlichen Fächer vorschrieb, konnte ich in Lübeck aus diversen Modulen wählen, und auch die technischen Fächer konnte ich nach Interesse und Sinnhaftigkeit wählen.
Meine Highlights aus dem Studium
Führung und Selbstmanagement bei Frau Prof. Dr. Reski. Diese Vorlesungen in Seminarblöcken waren die beste Vorbereitung für spätere Bewerbungen und den Berufseinstieg. Heute, 10 Jahre danach, profitiere ich noch davon.
Ein kurzer Rückblick auf das Studium
Interessant, vielfältig und sehr gute Vorbereitung auf das spätere Berufsleben. Bei diversen Assessment Centern konnte sich die Ausbildung von der TH Lübeck gegenüber anderen Unis (RWTH Aachen etc.) sehr gut behaupten, vor allem wegen des Praxisbezugs.
Der erste Job und wie es dazu kam
Ich habe den Tipp von Frau Prof. Dr. Reski genutzt: Jedes Vorstellungsgespräch ist eine Übung zur eigenen Präsentation. So habe ich jede Möglichkeit genutzt, mich bei Firmen zu bewerben. Diverse Assessment Center durchlaufen, z. B. Mercedes in Berlin, Deutsche Bahn in Frankfurt etc. So habe ich meine Unterlagen geschärft und konnte mich später bei den wichtigen Bewerbungsgesprächen gut präsentieren und habe diese eher genossen. Reale Bewerbungen habe ich max. 10 geschrieben, wo ich auch wusste, dass ich die Position gerne besetzen möchte. Noch während meiner Diplomarbeit bei Dräger-Safety habe ich 3 Alternativen zur Wahl gehabt und mich für ein mittelständiges, schwäbisches Maschinenbau-Unternehmen in Köngen entschieden.
Eigentlich hatte ich vor, zu einem der großen Automobilbauer oder Zulieferer zu gehen, doch die Vorstellung der Firma aus Köngen, damals die ALUP Kompressoren GmbH, war so gut, dass ich mich relativ schnell entschieden habe. Angefangen habe ich eigentlich nahtlos nach der Diplomarbeit am 01.09.2003. Bei der Firma habe ich dann ein 6- monatiges Trainee-Programm als Produktmanager durchlaufen und habe dort im Produktmanagement gearbeitet, bevor ich dann in den deutschen Vertriebsaußendienst als Gebietsverkaufsleiter gewechselt habe.
Meine jetzige Tätigkeit
Im Jahre 2005 hat es mich dann wieder nach Norddeutschland gezogen und ich bin seitdem bei der J. P. Sauer & Sohn Maschinenbau GmbH beschäftigt, einem mittelständischen Familienunternehmen aus Kiel - ebenfalls im Bereich Kompressoren. Gestartet im weltweiten Vertrieb als Area Sales Manager/Business Development Manager im Segment Industriekompressoren. Mittlerweile bin ich Teamleiter im Bereich Export Sales Industriekompressoren und Marketing. Hierbei bin ich vertrieblich verantwortlich für die Länder von Argentinien bis Australien inkl. Händler-, Töchterbetreuung, Ausbau der Geschäfte, entsprechendes Training etc. Aber auch verantwortlich im Bereich Produktmanagement für Definition von Vertriebsunterlagen und die Kommunikation nach innen und außen.
Meine Tipps an die Studierenden von heute
Viele Bewerbungsgespräche führen und daraus lernen. Bei meinen jetzigen Gesprächen auf der anderen Seite bekommt man sehr schnell heraus, ob es der Bewerber ernst meint oder nicht. Frühzeitig im Studium an den Soft Skills feilen, Teamarbeit, Kommunikation etc. In den Unternehmen trifft man auf gewachsene Strukturen und Verbindungen, und nichts ist schlimmer, als wenn junge Mitarbeiter diese Konstellationen nicht erkennen und dann auch schnell unzufrieden werden. Weiterhin unbedingt immer wieder sich selbstkritisch betrachten und sich selbst fragen, ob man selbst alles so korrekt macht oder ob man an sich etwas ändern muss. Und bloß nicht als fertiger Student mit Diplom, Bachelor oder Master in seiner ersten Stelle davon ausgehen, dass man mit Studium besser ist als die anderen. Das Studium hat einen nur berechtigt, diese Position zu besetzen, alles andere muss man sich im Arbeitsleben aneignen. Und ganz wichtig ist eher der gesunde Menschenverstand als das im Studium Erlernte.