Rolf-Dieter Schmidt
Elektrotechnik, Diplom, 1978
Wie ich auf die TH Lübeck gekommen bin
Bereits 1973 habe ich mich bei der FH Hamburg und TH Lübeck für das Ingenieurstudium Elektrotechnik, Fachgebiet Nachrichtentechnik, beworben. Wie der Zufall es wollte, bekam ich von beiden FHs eine Zusage, wobei die Zusage der TH Lübeck eine Woche vor der Zusage der FH Hamburg zugestellt wurde. Ich entschied mich für Lübeck, da ich mich auch gerne von zu Hause (Hamburg) abkoppeln wollte, und suchte mir eine kleine Studentenwohnung in der Nähe der FH.
Zudem studierte auch mein langjähriger Freund, mit dem ich das Fachabitur in Hamburg gemacht hatte, bereits ein Semester an der TH Lübeck.
Meine Highlights aus dem Studium
Im 4. bis 6. Semester wurden die fachspezifischen Fächer studiert. Da diese in den meisten Fächern sehr praxisorientiert waren, konnte man viele Dinge nachbauen und deren Funktion testen. Dieses war eine sehr gute und einprägsame Erfahrung. Ein besten fand ich die Fächer Hochfrequenztechnik, Verstärkertechnik, Elektronische Messtechnik und Nachrichtenverarbeitung.
Mein absolutes Highlight war meine praktische Diplomarbeit bei Herrn Langheld. Thema: Entwicklung eines konventionell aufgebauten TTL-Schaltnetzteiles sowie eines TTL-Schaltnetzteiles mit Steuer-IC. Hierfür bekam ich die Note "sehr gut". Um mich voll auf meine Diplomarbeit konzentrieren zu können, hatte ich extra ein 7. Semester begonnen.
Ein kurzer Rückblick auf das Studium
Das Studium hat mir sehr viel Spaß gemacht. Auch wenn das Grundstudium (die ersten drei Semester) vollgepackt mit Theorie waren, hat mir das Studium an der TH Lübeck sehr gut gefallen. Auch die Mehrzahl der Dozenten waren pädagogisch und fachlich sehr gut ausgebildet. Natürlich gab es auch den einen oder anderen Dozenten, der ein wenig gewöhnungsbedürftig war.
Die AStA-Sommerfeste in der Aula haben sehr viel Spaß gemacht. Es waren sehr große und schöne Veranstaltungen, an denen ich aktiv sehr viel mitgeholfen habe. Wir haben die Bands arrangiert, die Deko aus dem Stadttheater Lübeck (leihweise) abgeholt und für Essen und Getränke gesorgt. Es waren auch immer sehr viele freiwillige Helfer dabei.
Der erste Job und wie es dazu kam
Nach dem Studium (Abschluss März 1978) habe ich mir 2 Monate Auszeit gegönnt. In dieser Zeit habe ich 3 Bewerbungen geschrieben. Zum Mai 1978 bekam ich dann einen Job bei den Drägerwerken in Lübeck. Dort entwickelte ich Prüfgeräte zum rationellen Prüfen von seriengefertigten elektronischen Komponenten wie z. B. Inkubatoren, Beatmungsgeräte etc. Berufsbezeichnung bei Dräger: Prüffeldingenieur.
Meine jetzige Tätigkeit
Nach 35 Berufsjahren bei verschiedenen namhaften Unternehmen (Dräger, AEG, Axel-Springer-Verlag, MINIMAX u. a.) ab Juli 2013 arbeitssuchend. Studium als Personal- und Business-Coach begonnen. Aktiv auf Stellensuche als Freiberufler, Dozent, Berater.
Meine Tipps an die Studierenden von heute
Mit Ehrgeiz und Zielstrebigkeit lässt sich ALLES erreichen. Beruflich wird die Zukunft immer mehr Mobilität und Flexibilität bringen. Kein Job wird mehr auf Lebenszeit sein. Auch die Karriereleiter wird nicht immer steil nach oben zeigen, wie auch aus meiner Vita zu erkennen ist. Wer oben ist, wird möglicherweise auch einmal wieder herunterfallen. Das wichtigste ist, mit dieser Berg- und Talfahrt zurecht zu kommen. Deshalb heißt mein Motto: Gebe nie, nie ..... auf. Suche immer nach einer alternativen Lösung. Auch wer möglicherweise irgendwann ins Tal gesaust ist, wird aus der Krise lernen, wird eine Lösung für seine Zukunft finden und geht gestärkt den nächsten Berg hinauf (auch wenn dieser möglicherweise ein wenig niedriger ist als der bisherige). Sei ständig neugierig auf Neues, lerne und probiere es aus. Auch ein gezielt aufgebautes Netzwerk ist heute sehr wichtig.