Christian Bollmeyer
Internationales Studium Elektrotechnik, Bachelor / Angewandte Informationstechnik, Master, 2014
Wie ich auf die TH Lübeck gekommen bin
Nach meinem Realschulabschluss absolvierte ich zuerst eine Ausbildung als Mechatroniker bei Dräger Medical. Schon während meiner Ausbildung begeisterte ich mich besonders für die Elektrotechnik. Die Fachhochschulreife holte ich in Abendform an der Emil-Possehl Schule nach. Auf die FH bin ich das erste Mal bei einem FH-Tag gestoßen. Ich kann mich noch heute an die tolle Vorlesung bei Prof. Orlowski erinnern. Das hat auf jeden Fall zu einem positiven ersten Eindruck der TH Lübeck beigetragen.
Meine Highlights aus dem Studium
Ein Highlight im Studium war meine Zeit im AStA der TH Lübeck. Wir haben in freundschaftlicher Atmosphäre an vielen spannenden Projekten gearbeitet.
Mein größtes Highlight war allerdings die Zeit in den USA. Ich war zuvor noch nie so lange im Ausland gewesen. Bevor ich im vierten Semester mit dem Internationalen Studium Elektrotechnik (ISE) anfing, war mein Englisch... sagen wir mal: nicht so klasse. Umso aufgeregter war ich natürlich, als die Amerikaner von der Milwaukee School of Engineering (MSOE) für ein Jahr für das gemeinsame Studium nach Deutschland kamen. Das war eine super Zeit zusammen als ISE-Team. Noch heute bin ich eng mit einem der Amerikaner befreundet. Nächstes Jahr (2015) fliege ich zu seiner Hochzeit nach Milwaukee. An dieser Stelle möchte ich mich bei den Menschen bedanken, die diesen ISE-Austausch - mein Highlight des Studiums - möglich gemacht haben. Insbesondere Jens Thiedke war uns jederzeit eine große Hilfe.
P.S.: Beim Auflösen meines Bankkontos in den USA fragte mich der Mitarbeiter der Bank, warum ich nach Deutschland fliege und ob ich Deutsch spreche. Als ich erzählte, dass ich dort wohne, konnte er es nicht richtig glauben. Meine Englischlehrerin wäre bestimmt stolz auf mich ;-).
Ein kurzer Rückblick auf das Studium
Mein Studium war eine wunderschöne und zugleich fordernde Zeit. Ich habe tolle Menschen kennengelernt und bin mit vielen noch nach dem Studium in engem Kontakt. In den ersten beiden Semestern war starkes Durchhaltevermögen besonders wichtig. Zum Glück hatten wir tolle Kommilitonen, und wir haben das Ganze dann zusammen durchgestanden. Im dritten Semester bewarb ich mich erfolgreich bei der Studienrichtung ISE. Rückblickend betrachtet war das eine der besten Entscheidungen in meinem Studium. Es folgten drei weitere Semester in Deutschland und zwei Semester an der MSOE in den USA. In den USA beendete ich mein Studium mit dem B.Sc. und dem amerikanischen Pendant BSEE.
Nach dem Bachelorabschluss fühlte ich mich gut ausgebildet für einen Job in der Industrie. Mein Interesse lag allerdings auf der wissenschaftlichen Arbeit. Daher beschloss ich auch noch den Master Angewandte Informationstechnik (AIT) an der TH Lübeck zu machen. Für mich war auch hier Lübeck die erste Wahl, da ich ein Semester aus dem ISE-Bachelor anerkannt bekam. Zugleich gab mir Prof. Hellbrück die tolle Möglichkeit, im Rahmen eines Forschungsprojekts wissenschaftlich tätig zu werden. Im Januar 2014 schloss ich meinen Master erfolgreich ab.
Der erste Job und wie es dazu kam
Ich bin seit Januar 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kompetenzzentrum CoSA unter der Leitung von Prof. Hellbrück. Ich habe dort schon während des Studiums als HiWi gearbeitet und hatte die Chance, meine erste wissenschaftliche Arbeit auf einer Konferenz zu veröffentlichen. Kaum in Deutschland angekommen, ging es dann für eine Woche nach Boston zur wissenschaftlichen Konferenz. Ein bisschen Heimweh in die USA kam dann schon auf ;-)
Mein Studium und der Job gingen nahtlos ineinander über. Ich habe nur eine Bewerbung auf eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeit bei CoSA geschrieben, weil ich bei CoSA sehr zufrieden bin.
Meine jetzige Tätigkeit
Bei CoSA arbeite ich im Forschungsprojekt LUMEN und strebe die Promotion an. Besonders gefallen mir dort die Atmosphäre und die Arbeit in spannenden Themenbereichen wie z. B. der Indoor Lokalisierung. Für mich ist diese Tätigkeit abwechslungsreich und herausfordernd mit einer guten Mischung zwischen Forschung und Lehre.
Meine Tipps an die Studierenden von heute
Ich kann euch das Internationale Studium in einem der Bereiche Elektrotechnik, Maschinenbau oder Wirtschaftsingenieurwesen nur ans Herz legen. Ich war mir am Anfang auch nicht 100%ig sicher. In diesem Fall hilft es, sich bei einem Alumnus zu erkundigen. Auch Jens Thiedke bzw. Horst Hellbrück haben immer ein offenes Ohr. Natürlich stehe ich auch für Fragen zur Verfügung und berichte gerne. Mein Tipp: Einfach mal Nachfragen!
Am wichtigsten ist allerdings, dass ihr Spaß habt, bei dem was ihr macht. Keinem Studenten gefällt ausnahmslos alles im Studium. Daher ist es wichtig, viele Sachen auszuprobieren und so neue Erfahrungen zu sammeln. CoSA ist immer auf der Suche nach interessierten Studenten z. B. als HiWi oder für Projekt- und Abschlussarbeiten. Ein weitere Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln, ist die Arbeit in einem der studentischen Gremien oder in einem Ausschuss. Hier kann man viel lernen und tolle Menschen kennen lernen.