Architektur, M.A.
Der Fachbereich Bauwesen möchte Ihnen ein intensives und effektives Studium an der TH Lübeck ermöglichen.
Die Lehre erfolgt durch die Professorinnen und Professoren in kleinen Gruppen und wird zusätzlich durch Lehrbeauftragte und wissenschaftliche MitarbeiterInnen unterstützt.
Im 1. und 2. Fachsemester (sowie im 3. Fachsemester für Studierende mit einem 6-semestrigen Bachelor) bilden die Vertiefungsangebote den fachlichen Schwerpunkt:
Wahlweise Bauen und Forschung im Bestand (bib/fib), Nachhaltiges Planen und Bauen (nap/nap) sowie Digitales Bauen und Digitale Prozesse (dib/dip), wobei der Schwerpunkt jedes Semester gewechselt werden soll.
- Lehrinhalte
Bauen und Forschung im Bestand
bib/fib: Im Vertiefungsbereich Bauen und Forschung im Bestand setzen wir uns mit der zeitgenössischen Weiterentwicklung des baukulturellen Erbes auf städtebaulicher, architektonischer und konstruktiver Ebene auseinander. Die Entwurfs- und Konstruktionslehre erfolgt projektbezogen, wobei die Analyse des historischen Bestands und das zeitgenössische Schaffen eine Einheit bilden. Die Studierenden erlernen den verantwortungsvollen Umgang mit der gebauten Umwelt, indem sie baukulturelle Qualitäten benennen lernen und diese mit ihrem architektonischen Entwurf sowie der vermittelten, konstruktiven Kompetenz beispielhaft weiterentwickeln können. Die Qualität in der Baukultur wird als Scharnier zwischen Tradition und Innovation verstanden und die Arbeit der Architekturschaffenden als Beitrag zum Prozess der Geschichtsschreibung interpretiert, der sich gestalterisch und konstruktiv aus dem Bestand entwickelt.Nachhaltiges Planen und Bauen
nap/nab: Das postkoloniale Paradigma des unbedingten Wirtschaftswachstums erzeugt einen ständig steigenden Bedarf an Energie, Wirtschafts- und Konsumgütern. Die Folgen dieses Handelns werden an unserer Umwelt und in unseren Gesellschaften immer deutlicher sichtbar, der Bausektor ist hierbei einer der maßgeblichen Autoren.Im Vertiefungsbereich wird vermittelt, das nachhaltiges Planen und Bauen nicht nur über den Begriff der Energieeffizienz und eine entsprechende technische Korrektur definiert werden darf, sondern Nachhaltigkeitsprinzipien technisch-konstruktive, sowie in gleichem Maße gesellschaftliche Aspekte beinhalten. Zum Inhalt dieses Vertiefungsbereichs gehört sowohl das Erforschen traditioneller, regional unterschiedlicher Architekturen, wie auch das Recherchieren aktuellster Tendenzen des nachhaltigen Bauens.
Digitales Bauen und Digitale Prozesse
dib/dip: Im Vertiefungsbereich Digitales Bauen und Digitale Prozesse untersuchen wir, wie computerbasierte Methoden im Entwurf, in der Konstruktion und zur Fabrikation eingesetzt werden können. Algorithmische Formfindungsprozesse in deren Kontext, Material, Entwurfsparameter, Performanz und der Beziehung untereinander ein Entwurfssystem bilden, sind die Grundlage für die architektonische Form. Die Integration numerischer Simulationen und automatisierter Fabrikation werden in den Entwurfsprozess integriert und informieren die architektonische Form. Das Erforschen und Experimentieren mit Designsystemen, Material und Information zielen auf eine ästhetische, funktionale und performante Architektur, die innovative Entwurfs- und Fabrikationsprozesse entdecken und entwickeln will. Am Bau von Prototypen und Demonstratoren wird die gesamte digitale Prozesskette über Entwurf, Konstruktion und digitale Fertigung erlernt.Wahlfächer aus dem gesamten Berufsfeld bieten Ihnen die Möglichkeit, ein persönliches Berufsprofil zu entwickeln (z. B. Sonderthemen Stadtbaukultur, Interdisziplinäre Sonderwochen, Sonderthemen Städtebau, BIM, Bauwerkserhaltung, Baustoffrecycling etc.)
Verschiedene Studienleistungen finden in Kooperation mit Kommunen und anderen Planungsträgern sowie anderen Hochschulen statt, gelegentlich auch in Form von studentischen Wettbewerben.Die Studieninhalte und die Dauer der Masterausbildung im Studiengang Architektur (AM) basieren auf den Standards der ASAP (Akkreditierungsverbund für Studiengänge der Architektur und Planung) und der Europäischen Berufsanerkennungsrichtlinie. Der Masterstudiengang Architektur in der hier dargestellten Form ist zur Reakkreditierung angemeldet. Aus dem laufenden Reakkreditierungsverfahren können sich Änderungen ergeben.
- Ziele
Studienziel ist die Vermittlung gestalterischer, technsicher und wissenschaftlicher Fähigkeiten im Zuge einer nachhaltigen Ausbildung, welche die Absolventinnen und Absolventen zur aktiven Ausübung des Architektenberufs befähigt.
Die Studierenden erwerben durch das Studium die Kompetenz, gesellschaftliche, ökologische, geistes- und sozialwissenschaftliche Zusammenhänge zu erfassen und in planerische und bauliche Lösungen umzusetzen. Sie gewinnen wertvolle Methoden und Fachkenntnisse auf dem Gebiet der Architektur, um sich auf ein berufliches Tätigkeitsfeld im Bauwesen vorzubereiten.
- Hochschulgrad
Mit dem Abschluss des Studiums erhalten die Masterabsolventinnen und Masterabsolventen einen europaweit anerkannten zweiten akademischenberufsqualifizierenden Abschluss.
Master of Arts, kurz M.A.
Der Abschluss Master of Arts erfüllt die Voraussetzung für die Eintragung in die Architektenlisten der deutschen Architektenkammern sowie die Anforderungen aus der EU-Berufsanerkennungsrichtlinie. Zusätzlich eröffnet der Abschluss den Zugang zum höheren technischen Dienst und berechtigt zur Promotion.
Der Fachbereich Bauwesen ist Partner der aik
Architekten und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein. - Berufsbild
Was macht eigentlich eine Architektin / ein Architekt?
Architektinnen und Architekten planen, gestalten und konstruieren unsere Zukunft - unseren Lebensraum. Bei der Neu- oder Umplanung von Gebäuden spielen neben gestalterischen Anforderungen auch Nachhaltigkeit und Energieeffizienz genauso so ein Rolle wie technische, funktionale und wirtschaftliche Aspekte.
Die Tätigkeiten des Architekten sind daher breit gefächert und umfassen das gesamte Spektrum des Bauens: vom Entwurf, über die Planung der Konstruktion und die Wahl der Baustoffe, Kostenkalkulation, Terminplanung bis hin zur Umsetzung auf der Baustelle.
Auch die Koordination und Kommunikation aller Planungsbeteiligten, der Bauherren, Behörden, Fachplaner und der ausführenden Handwerksbetriebe, ist ein wichtiger Aufgabenbereich des Architekten.
Die Absolventen des Masterstudiums besitzen gemäß den deutschen Architekten- und Ingenieurkammergesetzen die Möglichkeit zur Eintragung in die Architektenliste: nach entsprechendem Praxisnachweis können sie angestellt oder freiberuflich als Architekten tätig werden. Zusätzlich befähigt der Masterabschluss die Absolventen auch zum wissenschaftlichen Arbeiten (Promotion). Die Vorbereitung auf Leitungsfunktionen in Planungsbüros, Unternehmen und bauausführenden Unternehmen sowie die Befähigung zum höheren technischen Verwaltungsdienst kennzeichnen diese Ausbildung.
"Der Beruf des Architekten ist eine abenteuerliche Tätigkeit: Ein Grenzberuf in der Schwebe zwischen Kunst und Wissenschaft, auf dem Grat zwischen Erfindung und Gedächtnis, zwischen dem Mut zur Modernität und echter Achtung der Tradition."
Renzo Piano