Bilanz ziehen

Professor Maximilan Schüler bekräftigt diesen Punkt: Wir dürfen die Smart City nicht getrennt von ihrem Umland denken. Schüler ist seit 2021 Professor für Umweltwissenschaften an der TH Lübeck. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte liegt in der Erstellung von Ökobilanzen. Um die Ökobilanz für eine Stadt zu erstellen, müssen viele verschiedene Material- und Energieströme berücksichtigt werden – diese Lieferbeziehungen enden meist nicht an der Stadtgrenze, schildert Schüler.

So brauchen die Bewohner*innen einer SmartCity Lebensmittel, Baumaterialien und Elektrizität – all das wird häufig nicht innerhalb der Stadt selbst produziert. Aus Sicht des Umweltwissenschaftlers Schüler wird eine Stadt zur SmartCity, wenn diese Beziehungen unterm Strich keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben. Das Stichwort hier lautet zero impact, erklärt Schüler.

In der modernen Stadtentwicklung sieht er verschiedenen Trends, um das Ziel eines zero impacts zu erreichen. Große Industrieunternehmen etwa aus der Automobilbranche entwickeln gerade Szenarien, wie die industrielle Produktion wieder in die Städte zurückgeholt werden kann. Und an vielen Orten wird versucht, auch die landwirtschaftliche Produktion wieder stärker innerhalb von Städten zu verankern, berichtet Schüler.

Um die Herausforderungen beim Wandel hin zur SmartCity zu bewältigen, braucht es für Schüler vor allem vernetztes Denken. Diese vernetzte Herangehensweise ist ein Kernbereich unserer Studiengänge – wir möchten unsere Studierenden dazu befähigen und ermutigen, über den Tellerrand hinauszublicken und Lösungen für die Probleme von morgen zu finden, so Schüler.