Projektmitarbeiter
Name/Vorname | Titel | Position | Raum | Telefon | |
Nestler, Bodo | Prof. Dr. rer. nat. | Projektleitung | 64.100.00.045.02 | +49 451 300 5524 | |
M.Sc. | Doktorand | 64.100.00.008.00 | +49 451 300 5511 |
Motivation
Die Idee, dem Patienten die verschiedenen Medikamente und Flüssigkeiten über einen einzigen Katheter zuzuführen ist nicht grundsätzlich neu, und seit 1977 gibt es die verschiedensten Patentanmeldungen zu diesem Thema [9-20], aber bis heute ist kein entsprechendes Produkt auf dem Markt. Vom Anmelder des letzten Patentes [20] ist bekannt, dass er seine Aktivitäten nach einer Diplomarbeit 2006 [1], die vom Antragsteller betreut wurde, auf diesem Gebiet eingestellt hat und sie auch aus unternehmensinternen Gründen nicht wieder aufzunehmen beabsichtigt.
Eine Realisierung scheiterte bis jetzt an zwei wesentlichen Problemen:
- Die genaue und kostengünstige Mikrodosierung der Medikamente ist bisher nicht möglich.
- Die sichere Trennung nichtkompatibler Medikamente im Katheter ist bisher nicht untersucht bzw. realisiert.
Für beide Punkte sollen in diesem Projekt Lösungswege entwickelt und an Versuchsmustern getestet werden.
Projektziel
Mit dem im Folgenden beschriebenen Konzept sollen daher zwei zentrale Ziele verfolgt werden:
- Drastische Verringerung des Infektionsrisikos für den Patienten und
- Einfache und übersichtliche Gestaltung der Medikamentengabe.
Weitere Ziele sind
- die Mobilität bei medikamentöser Vollversorgung des Patienten zu erhöhen,
- die durch den Patienten aufzunehmende Flüssigkeitsmenge zu optimieren,
- den Arbeitsaufwand des Personals zu reduzieren,
- die Medikamentengabe durch Rechner zu steuern und zu regeln und
- wegen der kleineren Volumina der Katheter die Reaktions- und Regelzeiten verringern.
Lösungsansatz
Das zukünftige Konzept sieht eine stark miniaturisierte Medikamenten- und Flüssigkeitsstation vor, von der aus die einzelnen Medikamente hochgenau dosiert (Toleranz: ± 2 % bei Dosiermengen ab 1 µl) in einen einzigen dünnen (ca. 500 µm) Katheter eingebracht und zum Patienten gefördert werden. Einzelne kritische Medikamentengaben werden durch Separatoren getrennt.
Nach heutigen Erfahrungen lassen sich viele Medikamente wesentlich höher als gegenwärtig dosiert verabreichen. Das ermöglicht auf der einen Seite entsprechend kleinere Volumina bei der Bevorratung, erfordert aber anderseits höhere Genauigkeiten bei der Dosierung. Die Katheter sollten aus folgenden Gründen sehr kleine Querschnitte haben:
- Permanente Durchströmung mit Trägerflüssigkeiten bei einer möglichst hohen Fließgeschwindigkeit ist möglich, ohne dabei dem Patienten zuviel Flüssigkeit zu verabreichen. Das verhindert die Verkeimung des Systems und sorgt für eine sparsame aber ständige Spülung.
- Die Spüleffektivität nimmt bei Schläuchen proportional mit 1/R3 zu.
- Obwohl Gasblasen normalerweise bei Infusionen vermieden werden, können Mikroblasen (z.B. CO2), die aus medizinischer Sicht unbedenklich sind, bei sehr kleinen Querschnitten als Separatoren genutzt werden.
Quellen
Nr | Autoren | Beschreibung |
[1] | u. Hintzenstern | i.v. Infusion-Transfusion-Parenterale Ernährung., Urban & Fischer, 2004. |
[2] | „www.spiegel.de“ [Online] | Available: www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,713482,00.html [Zugriff am 15 12 2010]. |
[3] | „www.medicom.cc“ [Online] | Available: www.medicom.cc/medicom/inhalte/intensiv-news/entries/1907/entries_sec/1917.php [Zugriff am 15 12 2010]. |
[4] | „www.medizin.uni-tuebingen.de“ [Online] | Available: www.medizin.uni-tuebingen.de/uktmedia/Einrichtungen/Institute/Institut+fuer+Medizinische+Mikrobiologie+und+Hygiene/PDF_Archiv/Hygiene/HygienemassnahmeBeiInjUndInf.pdf [Zugriff am 15 12 2010]. |
[5] | „www.pflegewiki.de“ [Online] | Available: www.pflegewiki.de/wiki/Zentralvenenkatheter [Zugriff am 15 12 2010]. |
[6] | „www.fluidmanagement-partner.de“ [Online] | Available: www.fluidmanagement-partner.de/index.cfm?61F0 [Zugriff am 2004]. |
[7] | „www.kinderkardiologie-muenchen.de“ [Online] | Available: www.kinderkardiologie-muenchen.de/?lang=1 [Zugriff am 2004]. |
[8] | „AnInt.de“ [Online] | Available: AnInt.de [Zugriff am 2011] |
[9] | B. M. Products | German Patent DE2730736A1, 07.07.1977 |
[10] | M. Döhn | German Patent DE2855713C2, 22.12.1978 |
[11] | R. E. Wunsch | US Patent US4512764A, 27.09.1982 |
[12] | B. B. M. AG | Germany Patent DE3329977C2, 19.08.1983 |
[13] | R. E. Wunsch | US Patent US4559036A, 14.12.1983 |
[14] | I.-F. Corporation | US Patent US000004687475A, 07.04.1986 |
[15] | B. T. Laboratories | Patent US4925444, 07.08.1987 |
[16] | Fresenius | German Patent DE3817411A1, 21.05.1988 |
[17] | Fresenius | German Patent DE4137837C1, 18.11.1991 |
[18] | Dräger | German Patent DE4320365A1, 19.06.1993 |
[19] | B. International | US Patent US000005640995A, 14.05.1995 |
[20] | Dräger | German Patent DE102005045393A1, 23.09.2005 |