Wer bist Du, was war das für eine Konferenz?
Ich bin Dr. Tina John und Softwareentwicklerin am Institut für Interaktive Systeme der TH Lübeck. Anna Lena Möller, Thorleif Harder, Gilbert Dryzga und ich waren virtuell in Washington, DC zu Gast, um mit 2202 anderen Teilnehmenden aus 69 verschiedenen Ländern Technologien, Methoden und Evaluationsmöglichkeiten für die Gestaltung der Interaktion zwischen Mensch und Computer in 21 verschiedenen Themenbereichen zu erläutern und zu diskutieren.
Wie hast Du Dich bei der Veranstaltung einbringen können?
Ich selbst hielt eine Vortrag im Themenbereich LEARNING AND COLLABORATION TECHNOLOGIES mit dem Titel:
Außerdem präsentierte ich ein Konzept und die erste Implementiertung einer On-demand Internationalization for Learning Management System Moodle über die gesamten 6 Tage der Konferenzdauer als Poster, wobei mich Anna Lena Möller unterstützt hat.
Was hast Du von der Veranstaltung mitgenommen?
Persönlich habe ich von der Veranstaltung mitgenommen, dass ich nicht die Einzige bin, die in einer virtuellen oder gemischten Realität manchmal einen flauen Magen bekommt oder befürchtet, einen zu bekommen. Die gute Nachricht ist, dass es Forscherinnen und Forscher gibt, die sich bemühen, diese Schnittstelle zwischen Mensch und Computer bekömmlicher zu machen.
AR-Klassenräume und verschiedene VR Ansätze können u.a. im Bildungskontext ihre Stärken entfalten. Aber auch das gemeinsame synchrone Präsenzlernen in weit entfernten realen Lernräumen wird durch den Einsatz verschiedener Technologien ermöglicht. Die virtuelle Welt konnte die reale Welt im Mehrwert zwar noch nicht überzeugend überbieten dafür jedoch die Adaptivität von Lernprogrammen an den individuellen Lernprozess, die sich eher im digitalen Raum gut umsetzten lässt. Die Adaptivität von Lernumgebungen und Lernpfaden geht jedoch weit über den individuellen Lernprozess hinaus, so wurden Lösungen vorgestellt, die verschiedene Motivationen oder das Stresslevel der Lernenden berücksichtigen, wobei KI unterstützend eingesetzt werden kann. Verschiedene virtuelle Lernbegleiter können dabei einen motivierenden Effekt haben.
Auch außerhalb des Bildungsbereiches war das Thema KI mit interessanten Ergebnissen und Ansätzen vertreten, wenn etwa verschiedene KIs gegeneinander antreten oder gemeinsam nach Lösungen suchen.
Fasziniert, aber auch beunruhigt hat mich die Vielfalt der Probleme, für die international die Interaktion von Mensch und Computer als Lösungsansatz präsentiert wurde. So könnte ein virtueller Begleiter in Verbindung mit einer physischen Attrappe eines streichelnden Armes eine Lösung für Schlafprobleme sein. Kann es das? Soll es das?
Nenne ein Highlight von der Veranstaltung
Wenn sich 69 Nationen in 290 parallelen Sessions zu 21 Themen über HCI austauschen, dann ist genau das ein Highlight. Einfach mal über den lokalen und thematischen Tellerrand schauen zu können, Einblicke in Probleme und Lösungsansätze aus allen Ecken der Welt zu erhalten, ermöglichten die Konferenzorganisatoren durch eine ansprechende technische Umsetzung.