„Ihr alle seid heute Gewinner, denn ihr habt es bis an diesen Punkt geschafft“, sagt Dr. Christine Germer, Leiterin des Regionalwettbewerbs Lübeck von Jugend forscht bei der Preisverleihung am 12. Februar 2025. Die 12 bis 18 Jahre alten Nachwuchswissenschaftler*innen präsentierten sich und ihre Ideen einer Jury, die kritische Fragen zu ihren Konzepten stellte. Nach einer intensiven Beratungsrunde standen dann die Gewinner*innen des Tages fest. Die komplette Siegerliste findet sich hier.
Kleine Zersetzer, große Zukunft
Den ersten Preis im Fachgebiet Biologie von Jugend forscht junior holten Simon Heinrici und Konstantin Felipe Kudernatsch Ojeda mit ihrem Forschungsprojekt „Regenwürmer – faszinierende Zersetzer vom Aussterben bedroht?“ Die beiden 12- und 13 Jahre alten Schüler der Oberschule zum Dom fanden mit einem selbst gestalteten Aufbau in drei Versuchsgruppen heraus: Regenwürmer bevorzugen nährstoffreiche Erde, als Nahrung ziehen sie Blätter vor und steht ihnen das bevorzugte Futter zur Verfügung, kann das auch ihre Bodenwahl beeinflussen. Die Schüler wünschen sich: „Schützen Sie den Regenwurm. Gestalten Sie Ihren Garten regenwurmfreundlicher, in dem Sie zum Beispiel Laub liegen lassen oder die Erde nicht unnötig befestigen.“ Die Schüler erhalten für ihr Projekt als Preisgeld 75 Euro, Preisstifterin ist die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
Böller mit Wasserstoff
Peter Schiefer und Henrik Moor gewannen den ersten Preis im Fachgebiet Chemie von Jugend forscht junior. In ihrem Projekt entwickelten die Schüler von der Sachsenwaldschule Reinbek einen Prototyp für einen umweltfreundlichen Böller. Anstatt von Schwarzpulver – und damit verbunden großen Mengen Abfall und Rauch – setzen sie auf Wasserstoff. Die beiden 12- und 13-Jährigen entwickelten einen komplexen, wiederverwendbaren Aufbau, bei dem ein Kupferkabel als „Anzünder“ dient. „Wenn wir dieses Jahr Silvester zusammen feiern, werden wir unseren Böller auf jeden Fall noch einmal ausprobieren“, sagt Peter.
Umweltfreundliche Ladung
Den ersten Preis in der Kategorie Chemie von Jugend forscht gewinnt Fabian Fürst. Der 16-Jährige von der Internatsschule Louisenlund stellte sich die Frage, wie eine umweltfreundliche Alternative zu den kommerziellen Akku-Speichertechnologien aussehen könnte. Die Probleme bei den herkömmlichen Technologien: Umweltschädlicher Lithiumabbau, die endlichen Ressourcen, gepaart mit einer zunehmenden Nachfrage und ineffizienten Alternativen. Das Ziel von Fabian Fürst: eine Natrium-Ionen-Batterie entwickeln, die auf umweltfreundlicheren und ressourcenschonenderen Materialien, wie Natrium und Silicium basiert.
Der Anti-Spyer
Philipp Grieffenhagen und Christoph Julius von Rodbertus erlangen mit ihrem Projekt „Anti-Spyer“ den ersten Platz in der Kategorie Technik (Jugend forscht). Die 16-jährigen von der Internatsschule Louisenlund setzten sich zum Ziel, eine Methode zu entwickeln, um Spielzeugdrohnen aus einer Entfernung von bis zu fünf Metern sicher aus der Luft zu holen. Dafür nutzten sie das Prinzip einer Railgun, die mit Elektromagneten ein Netz in die Luft schießt. Eine kleine Kamera in einem Turm erkennt die Drohne und richtet die Railgun automatisch aus, um präzise zu zielen. Die Energie der Elektromagneten wird bewusst niedrig gehalten, um die Sicherheit zu gewährleisten. Die KI-Erkennung haben sie mithilfe eines Arduinos ausgearbeitet.
Mit Ionenwind hoch hinaus
Den ersten Platz im Bereich Physik vom Regionalwettbewerb Lübeck Jugend forscht konnte Leon Sülflohn für sich entscheiden. Er machte sich das Phänomen des Ionenantriebs zunutze, das bereits im Weltall für Satelliten und Raumsonden genutzt wird. Sein Ziel ist es, dieses Triebwerk so zu optimieren, dass es in der kommerziellen Luftfahrt eingesetzt werden kann. „Es würde den Flugverkehr deutlich klimafreundlicher machen, da es kein Kerosin verbraucht“, sagt der 18-jährige Schüler. Im Moment befindet sich der Schüler vom Gymnasium Trittau noch in den ersten Tests seines Designs.
Wie geht es für die Gewinner weiter?
Die Gewinner des Regionalwettbewerbs Lübeck qualifizierten sich für den Landeswettbewerb am 27. März 2025 in Kiel. Das Finale der Wettbewerbsrunde bildet das 60. Bundesfinale Jugend forscht, das vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 in Hamburg stattfindet.