Zum ersten Mal boten Lehrende der drei Fachbereiche eine gemeinsame Projektwoche an. Wir konnten dadurch die Themenauswahl für die Studierenden noch einmal erheblich erweitern
, sagt Prof. Sung-Won Choi.
Die Studierenden konnten aus knapp 100 Angeboten wählen, die eine vielseitige Auswahl an spannenden Projekten darstellten und sowohl fachliche als auch soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigten. Darunter unter anderem Exkursionen zu Firmen, Forschungseinrichtungen und Kulturhäusern wie Airbus, DESY, Volkswagen Plant Wolfsburg, Elbphilharmonie und PwC Hamburg. Vom Besuch einer Zuckerfabrik, über einen Golf-Schnupperkurs bis hin zum Escape-Room Abenteuer war (fast) alles dabei.
Exkursionen eröffneten die Möglichkeit, Unternehmen hautnah kennenzulernen. Dabei erhielten die Teilnehmenden nicht nur wertvolle Einblicke in die Arbeitswelt, sondern konnten auch in direkten Gesprächen mit Mitarbeitenden und Führungskräften wichtige Kontakte knüpfen.
Mitmach-Projekte boten praxisnahe Erfahrungen und dienten häufig als Ausgangspunkt für den Erwerb neuer Soft Skills. Sie schufen eine aktive Plattform, um Kreativität einzubringen, neue Perspektiven zu gewinnen und sich intensiv mit den Projektinhalten auseinanderzusetzen.
Vorträge rundeten das vielfältige Angebot ab und ermöglichten wertvolle Einblicke sowie Hintergrundwissen zu aktuellen Themen und Trends. Sie förderten den interdisziplinären Austausch und boten Inspiration für zukünftige Herausforderungen.
Großes Interesse: 534 Buchungen innerhalb von 15 Minuten
Bereits 2023 schlossen sich die Fachbereiche Angewandte Naturwissenschaften und Maschinenbau und Wirtschaft zusammen, um eine gemeinsame Woche zu gestalten. Die Anmeldezahlen im Jahr 2024 sprechen für die Projektwoche. In den ersten 15 Minuten der Anmeldephase verzeichneten die Organisator*innen bereits 534 Buchungen.
Dialoge an der Käsetheke
Wir nutzen die Woche, um an unserem Hörprojekt zu arbeiten
, sagt Jonas Baumann. Der Hörakustik Student besuchte mit seinem Kommilitonen Nicholas Merscher das Projekt Interaktive Chatbots basierend auf Künstlicher Intelligenz von KI und Bildung Professor Dr. Sebastian Hobert. Für unser Projekt wollen wir einen Sprachbot einrichten, der einfache Gespräche simuliert. Beispielsweise einen Dialog an der Käsetheke
, sagt Mersch. Das Problem: Hörgeräte-Träger*innen testen verschiedene Modelle meist nicht zur gleichen Zeit mit den gleichen Gegebenheiten. Wir wollen mit dem Sprachbot die Möglichkeit geben mit einer gleichen Tonalität immer die gleiche Stimme zu bekommen, um so den direkten Vergleich zu bieten.
Im Chatbot-Kurs von Prof. Hobert hätten sie wertvolle Tipps für ihr Projekt mitbekommen.
Solaranlage für das eigene Hausdach planen
Ebenso praktisch in der Anwendung wurde es im Angebot Planung einer Photovoltaikanlage mit PV*SOL bei Professor Carsten Lüders und Lorenz Roeßner. Die Studierenden konnten sich ein Balkonkraftwerk genauer ansehen und sogar selbst planen. Das ließ sich Student Ali Yildiz nicht zweimal sagen. Der Elektrotechnik Student im dritten Semester machte sich daran das Dach seines Elternhauses mit 24 Panelen im Programm PV*SOL zu bestücken. Die Ergebnisse konnte er mit nach Hause nehmen.
Mit einem Online-Tool der htw Berlin rechneten die Studierenden außerdem aus, wie viel Strom und Geld sie mit einem Steckersolargerät am Balkon, auf dem Dach oder der Hauswand sparen. Der Rechner ist öffentlich zugänglich und kostenlos: https://solar.htw-Berlin.de/rechner/stecker-solar-simulator
Prompt like a Pro
Studierende aus gleich drei Fachbereichen kamen im Kurs Prompt Like a Pro der Professoren Niklas Beuter und André Drews zusammen. Nach einer kurzen Einführung stellten die Professoren unter anderem den Chatbot Kira der TH Lübeck vor und gaben verschiedene Anregungen. Sie konnten zum Beispiel versuchen dem Chatbot über einen Prompt mitzuteilen, dass dieser sich in die Rolle eines bestimmten Charakters hineinversetzt. So teilte ein Student mit dem Kurs seine Ergebnisse, die im Stil des Jokers geschrieben waren und von einem typischen Tag des Antihelden berichteten.
Weitere Ergebnisse: das aktuelle Chat-GPT Modell erschließt sich über die Anfragen viele Informationen über den User. Ausserdem entstanden im Kurs Lernkarteikarten, die ein Student mithilfe der gelernten Techniken und einem Vorlesungsskript erstellen konnte.