Die BELT Initiative will ein deutsch-dänisches Netzwerk für Planungsbehörden und relevante Zielgruppen knüpfen, die Zusammenarbeit fördern und eine gemeinsame Planungsvision für die Fehmarnbelt-Region entwickeln. Ein wesentlicher Bestandteil sind die BELT Studios, in denen Studierende der TH Lübeck aus dem Fachbereich Bauwesen und der Roskilde University (RUC) im Rahmen ihrer jeweiligen Bachelor- und Masterstudiengänge mitarbeiten. Sie untersuchen Fragen der räumlichen Entwicklung an verschiedenen Standorten in der BELT Region: Wie wird die künftige Region im Hinblick auf Tourismus, Ansiedlung und nachhaltigen Wandel aussehen?
Studierende aus Lübeck und Roskilde arbeiten zusammen
Ein Treffen zwischen Studierenden der RUC und der TH Lübeck fand im Dezember 2023 in Stubbekøbing in Zusammenarbeit mit der Unternehmensstiftung 4850 und der Gemeinde Guldborgsund statt. Erarbeitet wurden Vorschläge für Entwicklungsstrategien für Stubbekøbing. Die deutschen Studierenden brachten Erfahrungen aus der Hafenentwicklung in der norddeutschen Stadt Neustadt in Holstein mit, wo vorab an der Lösung ähnlicher Fragen gearbeitet worden war. Derzeit gibt es drei Projektgruppen von Masterstudierenden an der RUC und TH Lübeck, die sich mit Entwicklungsfragen, lokalen Ressourcen und Bürgerbeteiligung in der Region beschäftigen. Weitere Veranstaltungen sind für 2024 geplant. Die Semester- und Studioarbeit wird durch Anika Slawski, M.A. und Prof. Frank Schwartze, TH Lübeck, betreut.
Aus Sicht der Regionalentwicklung haben wir jetzt die einzigartige Gelegenheit, das Potenzial der gesamten Region aufzudecken und einen Überblick über die lokalen Kapazitäten und Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen
, sagt Prof. Frank Schwartze. Viele Gebiete in dieser Region zeichnen sich durch eine hohe Lebensqualität besonders in den Hafenstädten aus, die es zu erhalten gilt. Die Anforderungen an die Zukunft sind komplex: nachhaltigen Transformation, demografischer Wandel, digitaler Fortschritt oder sich verändernden Mobilitätsstrukturen sind nur einige der Faktoren, die bedacht werden müssen. Zukünftig wird auch die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus, die erfinderische (Um-)Nutzung bestehender Gebäude und die Sicherung der Region bei Klimaänderungen eine Rolle spielen. Das Projekt will dazu beitragen, neue Ideen für eine nachhaltige und vor allem lokal verankerte räumliche Entwicklung zu ermöglichen
, betont Anika Slawski.
Wichtiger Beitrag für die Entwicklung der Belt-Region
Die BELT Initiative organisiert regelmäßig Veranstaltungen wie Konferenzen, Exkursionen, Workshops und Seminare zu Themen, die in der Region von großem Interesse sind. Die Studierenden der beiden Universitäten, die auch die künftige Generation von Planer*innen repräsentieren, spielen eine wichtige Rolle bei der Wissensentwicklung im Rahmen des Projekts: Das Interesse an der Beschäftigung mit der Entwicklung in kleinen Städten und ländlichen Gebieten wächst. Viele Studierende wollen durch ihre Arbeit vor Ort und ihre Analysen einen konkreten Beitrag leisten
, sagt Lasse Koefoed, Projektleiter und Professor an der Universität Roskilde.
Ein erster wichtiger Schritt ist nun die Veröffentlichung der BELT Plattform, die zukünftig einen Überblick über die verschiedenen lokalen Kräfte und Initiativen geben soll. Die Plattform wird kontinuierlich ausgebaut und langfristig ein Wissenspool für öffentliche und private Akteur*innen sein. Alle interessierten Akteur*innen der Region haben die Möglichkeit sich zu beteiligen. Projektleiterin und Majken Toftager Larsen lädt zur Mitarbeit ein: Derzeit wird am Aufbau des Netzwerks gearbeitet. Behörden, Interessenverbände, Bürger*innen und Unternehmen sind herzlich eingeladen, sich daran zu beteiligen.
Die BELT Plattform finden Sie hier: https://www.beltplatform.org/
Hintergrund
Hinter der „Initiative Fehmarn BELT Region - Plan & Netzwerk Initiative" stehen die Roskilde University, die Technische Hochschule Lübeck und die Rural Agency. Die Partner*innen werden von einer gemeinsamen Vision geleitet, die einen neuen Ansatz für die Entwicklung von Stadt und Land herausstellt und die Verbindung zwischen ländlichen und städtischen Gebieten stärkt. Darüber hinaus werden eine engere Vernetzung und gemeinsame Strategien über Ländergrenzen hinweg angestrebt. Das Projekt wurde durch das "Interreg 6A Deutschland-Dänemark Programm" der EU mit 180.780,60 Euro gefördert.
- Projektleitung Roskilde Universität:
Lasse Koefoed: lmartin(at)ruc.dk
Majken Toftager Larsen: matola(at)ruc.dk - Projektleitung Technische Hochschule Lübeck:
Frank Schwartze: frank.schwartze(at)th-luebeck.de
Anika Slawski: anika.slawski(at)th-luebeck.de - Projektleitung Rural Agency:
Anna Sofie Hvid: ash(at)ruralagency.org