TH Lübeck auf 450 Quadratmetern bei NordBau 2023 vertreten

Wie kann die Bauindustrie den 3D-Druck nutzen? Wie kann Weg zum nachhaltigen Bauen beschleunigt werden? Was ist eigentlich R-Beton? Und: wie sieht eine würdevolle Unterkunft für Geflüchtete aus? Diesen und weiteren Fragen gehen zahlreiche Akteure des Fachbereichs Bauwesen der TH Lübeck auf der NordBau in Neumünster praktisch auf den Grund. Vom 6. bis 10. September präsentiert sich der Fachbereich auf insgesamt 450 Quadratmetern Ausstellungsfläche in Halle 1.

Der Forschungspavillon aus dem Jahr 2022. Foto: TH Lübeck

Auf dieser Fläche präsentierten Studierende und die Professoren Spaeth und Herrmann den Forschungspavillon 2022. Für dieses Jahr entstand ein neues Konzept. Foto: TH Lübeck

Die Auftaktveranstaltung „Nachhaltig Bauen im Norden“ im Juni an der TH Lübeck. Foto: Andrea Schauließ

Wie kann die Bauindustrie den 3D-Druck nutzen?

Studierende aus den Masterstudiengängen Architektur und Bauingenieurwesen präsentieren den Forschungspavillon „Hexastone“, den sie unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Michael Herrmann, Prof. Dr.-Ing. Benjamin Spaeth und Prof. Dr.- Ing. Frank Kemper entworfen haben. Die Erforschung der Möglichkeiten des 3D-Druckverfahrens von pastösen – also dickflüssigen – Materialien in der konkreten Anwendung in Bausystemen, leistet aus Sicht der TH Lübeck und der Industrie einen wesentlichen Fortschrittsgewinn. Warum? Das Zusammenspiel von Geometrie, Material und Herstellungsverfahren wird in einem integrativen Prozess experimentell untersucht. Expertenvorträge aus der Praxis und Forschung laden zur Diskussion über digitalisierte Herstellungsverfahren im Bauwesen ein. Am 07. September können sich Interessierte von 10-16.15 Uhr die Vorträge anhören. Die Konferenz wird gemeinsam mit der AIK Schleswig-Holstein durchgeführt und mit Fortbildungspunkten vergütet. Eine Anmeldung erfolgt über code(at)th-luebeck.de über die Interessierte eine freie Eintrittskarte erhalten. Informationen zu Anmeldung und Fortbildung finden sich hier.

Was macht nachhaltiges Bauen aus und wie kann der Weg dorthin beschleunigt werden?

Bereits im Juni diskutierten zahlreihe Gäste und Studierende diese Fragestellung an der TH Lübeck in der Veranstaltung „Nachhaltig Bauen im Norden“ – moderiert von Prof. Dr.-Ing. Petra Mieth und dem Rechtsanwalt und Geschäftsführer des Abbruchverbands Nord, Ralf Pietsch. Die Veranstaltungsreihe ist auf Initiative des Fachbereichs Bauwesen der TH Lübeck und des Abbruchverbandes Nord entstanden. Nach Impulsvorträgen zu den Themen „Forschung und Ende der Abfalleigenschaft“, „lösbare Materialverbindungen für die Praxis“, „rechtliche Werkzeuge“ und „Baukultur 2.0“ diskutierten die Gäste und Studierenden diesbezüglich Möglichkeiten für konkrete Projekte. Im Rahmen des FORUM Kreislaufwirtschaft Bau bei der Veranstaltung „BAUKULTUR 2.0“ wollen die Akteure am 8. September ab 12.30 Uhr weiter diskutieren. Neben Praxisaspekten greifen sie auch rechtliche, politische und gesellschaftliche Themen auf. Dieses Mal soll es unter anderem darum gehen, welches die neuesten Entwicklungen im Bereich des R-Betons sind (ressourcenschonender Beton), um den Abfallbegriff und die Frage, wie Ästhetik und Nachhaltigkeit im Sektor Bau in Einklang gebracht werden können.

Wie sieht eine würdevolle Unterkunft für Geflüchtete aus?

Eine andere Ausstellungsfläche zeigt ein hochschulübergreifendes Projekt von M.A. Stefan Gruthoff und Prof. Dr. Helmut Offermann. Im Projekt „Unity“ entwarfen und bauten Studierende der TH Lübeck und weiteren Hochschulen auf der Grundlage des RE:UKRAINE- Systems des Balbek Bureaus aus Kyjiw eine angenehme und würdevolle Wohnunterkunft für Binnengeflüchtete. Die planerische Vorarbeit leisteten Architekturstudent*innen im Wintersemester 2022.
Im Sommersemester 2023 entwickelten sie gemeinsam mit Bauingenieurstudierenden die Entwurfsergebnisse weiter und brachten die Planung zur Baureife. Das erste Raummodul im Maßstab Eins zu Eins bauten die Studierenden beider Studiengänge für den Architektursommer Hamburg. Nach der Ausstellung wurde das Modul nach Butscha (UA) transportiert und kann dort nun als Notwohnung genutzt werden.
Ein zweites Modul wird auf der NordBau als Teil eines Kindergarten-Holzmodulbaus unter den Gesichtspunkten nachhaltiges Bauen und Aktivitäten der TH Lübeck mit der Ukraine vorgestellt. Hier erhalten alle Interessierten Informationen über die Bauweise, die Baustoffe und digitale Unterstützungen zum Selbstbau.

Auch Studierende aus dem 1. Semester des Bachelorstudiengangs Architektur präsentieren auf einer kleinen Standfläche Innovative Baustoffe. Sie stellen Muster und Poster mit Darstellungen der Innovation, Eigenschaften, Vor- und Nachteile sowie das Herstellungsverfahren vor.

Abgerundet wird die große Ausstellungsfläche in der Halle 1 durch den Stand Initiative Bauwesen, gemeinsam mit der FH Westküste und der aik, einer Entwurfswerkstatt und der MPA (Materialprüfanstalt) SH.

Weitere Informationen und Programm

Weitere Informationen zu allen geplanten Veranstaltungen der TH Lübeck und Partner*innen innerhalb der NordBau können Sie dem Flyer entnehmen.

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