„Ich habe eher das Gefühl, das war nur ein Ausschnitt von all dem, was hier passiert“, sagt Tim Klüssendorf im Interview mit der Präsidentin der TH Lübeck, Dr. Kim Muriel Helbig. Der SPD-Politiker Klüssendorf ist im Ausschuss für Digitales im Bundestag vertreten und informiert sich im Rahmen einer digitalpolitischen Woche über die Aktivitäten in Punkto Digitalisierung in Lübeck. „Bei diesem Thema ist die TH Lübeck natürlich die erste Ansprechpartnerin für mich,“ ergänzt Tim Klüssendorf.
Die KI-Nase
An der TH Lübeck erwartete ihn ein dicht getaktetes Programm. Am Kompetenzzentrum CoSA des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik präsentierte das Team von Prof. Horst Hellbrück diverse Projekte, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu tun haben. Diese beeindruckten den SPD-Politiker besonders: „Ich habe mehrere Highlights: die KI-gestützte Nase zum Beispiel (…), die mit Geruchssensoren erkennen kann, welche Flüssigkeit sie vor sich hat.“ Die Intelligente Nase wird im CoSA stetig weiterentwickelt und ist mittlerweile auch auf dem Roboterhund „Skip“ unterwegs. Der Vorteil der künstlichen Nase: sie besitzt die Fähigkeit hohe Konzentrationen von Schadstoffen zu erkennen ohne sich dabei wie die menschliche Nase an einen Geruch „zu gewöhnen“. „Das war sehr, sehr spannend, da diese KI auch lernt und immer besser wird“, fasst Tim Klüssendorf zusammen.
Beton aus dem 3D-Drucker
Ein weiteres Highlight für Klüssendorf: „Der Beton aus dem 3D-Drucker und all das, was damit heutzutage alles möglich wird – wie zum Beispiel der Messestand, der jetzt in der Praxis umgesetzt wird.“ Im RoboLab des Fachbereichs Bauwesen lernte Tim Klüssendorf die Nutzung digitaler Fertigungsprozesse in Lehr- und Forschungsprojekten kennen. Die Studierenden der TH Lübeck fertigen in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal bei den Professoren Michael Herrmann und Benjamin Spaeth einen Messestand für die Nordbau in Neumünster an. Dafür nutzen sie den 3D-Drucker des RoboLabs, um effiziente und dadurch auch nachhaltigere Konstruktionen zu erhalten.
Ein Stichwort, das die Präsidentin der TH Lübeck gern aufgreift: „Durch all unsere Themen und Forschungsfelder zieht sich die Digitalisierung durch (…), immer mit einer praktischen Anwendung (…) - gemäß unseres Profils auch Technik und Mensch zusammenzudenken. Wir machen das nicht um der Technik willen, sehen die Digitalisierung nicht als Selbstzweck, sondern versuchen eine Anwendung herauszubekommen.“
Digitale Skills
Wie digitale Bildung funktionieren kann, digitale Zertifikate aussehen und welche Plattformen an der TH Lübeck entwickelt werden, berichtete Andreas Wittke für das Institut für Interaktive Systeme (ISy). Das Kompetenzzentrum wird von Professorin Dr. rer. nat. Monique Janneck geführt und beschäftigt derzeit knapp 40 Mitarbeitende in 20 Projekten. Dazu gehört zum Beispiel die Future Skills Plattform, die für die Hochschulen in Schleswig-Holstein entwickelt wurde und für Studierende und Lehrende digitale Lehr-Lernangebote bereitstellt sowie Lehrende verschiedener Hochschulen vernetzen soll. Im Vordergrund stehen dabei Lernangebote zu digitalen Grundkompetenzen, wie beispielsweise zu Themen wie New Work und Future Skills oder eine Einführung in die KI.