Anfänge der sparten-übergreifenden Künste wurden unmittelbar durch Technologie bedingt, anders wahrgenommen und befunden. Es wurden digitale Mittel der Bearbeitung gefunden, die noch vor ein paar Jahren für undenkbar gehalten wurden - Inzwischen könnte dieser Text durchaus von einer Künstlichen Intelligenz verfasst worden sein.
Dieser Thematik stellen sich vom 19. bis zum 24. März rund 60 europäische Student*innen und Berufseinsteiger*innen aus den Bereichen Forschung, Medien, Kultur, Ton- und Veranstaltungstechnik an der Technischen Hochschule Lübeck: Das mit europäischen Mitteln geförderte Projekt X-ARTS setzt sich mit Themen wie Künstlicher Intelligenz, immersiven Medien sowie der Verbindung der klassischen Künste mit modernster Technologie auseinander. Speziell auf junge Berufseinsteiger*innen und Student*innen ausgerichtet, helfen die Fachvorträge und interaktiven Workshops der internationalen Schulungsveranstaltung den Teilnehmer*innen aus Dänemark, den Niederlanden, Dänemark, Frankreich und Deutschland, multi- und crossmedial weiterzuentwickeln:
Ich freue mich riesig, die internationalen Kolleg*innen aus Dänemark, den Niederlanden und Frankreich bei uns an der TH Lübeck zu begrüßen. Gemeinsam wollen wir jungen Künstler*innen und Studierenden unsere Begeisterung für immersive Medien weitergeben und ihnen dabei helfen sich kreativ und technisch auszudrücken, sich professionell zu vermarkten und die heutigen und zukünftigen medialen Möglichkeiten optimal auf dem Markt zu nutzen“, so Prof. Dr. Isabella Beyer, die an der TH Lübeck das ERASMUS+-Projekt X-ARTS leitet.
Alle Veranstaltungen werden dafür in englischer Sprache abgehalten. Speaker sind Dozent*innen der am Projekt beteiligten (Musik-)Hochschulen – dem Syddansk Musikkonservatorium, der Hanzehogeschool Groningen, dem Institut Musical de Formation Professionelle sowie der Technischen Hochschule Lübeck. Aber auch Expert*innen aus der Praxis geben einen Einblick in den Arbeitsalltag mit immersiven und experimentellen Medien. Die Teilnehmer*innen können sich inspirieren lassen von Präsentationen, welche Artificial Intelligence, Kunst und Kultur vereinen sowie verschiedene Wahrnehmungskombinationen, Selbstdarstellungsmöglichkeiten und Künstlerrecht beinhalten.
X-ARTS PRESENTATION | ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNG
Allen Interessierten, die ebenfalls die Überschneidungen zwischen Technik und Kultur entdecken möchten, werden zudem Veranstaltungen angeboten, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Am Donnerstag, 23.03., berichten Guillaume Damerval (Directeur général bei SPEDIDAM) & Marc-Olivier Deblanc – (Gründer von BARNETT) von 9:30 bis 11:30 Uhr in einem spannenden Fachvortrag über das Thema Autorenrechte:
Geboten wird eine spannende Fachdiskussion mit zwei europäischen Experten für Urheberrechte und ausübende Künstlerrechte. Pierre Bertrand, französischer Jazzkünstler und Komponist, wird den Workshop moderieren. Das Ziel dieses Workshops ist es, die Teilnehmer*innen über den Schutz ihrer Rechte angesichts der neuen Technologien, Web 2.0 und Web 3.0, zu informieren. Die Experten geben den Teilnehmer*innen hilfreiche Instrumente an die Hand, mit denen sie ihre Künstlerrechte im neuen digitalen Kontext stärkten können.
Marc-Olivier DEBLANC ist ein auf geistiges Eigentum spezialisierter Rechtsanwalt der Kanzlei BARNETT. Er befasst sich mit wichtigen Fragen zu den Rechten und Vergütungen von Urheber*innen. Außerdem ist er Autor zahlreicher Artikel zu Themen wie z.B. "Urheber, was verdienen sie wirklich?". Er wird in ganz Europa eingeladen, um Konferenzen und Vorträge über geistiges Eigentum zu halten.
Guillaume DAMERVAL ist der Generaldirektor der SPEDIDAM-Institution. SPEDIDAM ist die wichtigste Gesellschaft für die Einziehung und Verteilung der Rechte von Künstler*innen und Interpreten in Frankreich. Die 1959 von fünf ausübenden Künstlern*innen gegründete Gesellschaft SPEDIDAM (Gesellschaft für die Einziehung und Verteilung der Rechte der ausübenden Künstler) ermöglicht es Künstler*innen, die Kontrolle über die Zweitverwertung ihrer aufgenommenen Darbietungen auszuüben und dafür eine zusätzliche Vergütung zu erhalten (Aufnahmen, die in Sendungen ausgestrahlt werden, Aufnahmen, die für Filmmusik verwendet werden, usw.). Guillaume DAMERVAL ist Spezialist für die Rechte von Urheber*innen und Interpreten auf europäischer Ebene.
Pierre BERTRAND ist ein französischer Jazz-Künstler, Komponist, Arrangeur, Saxophonist und Dirigent von Big Bands. Er leitet auch junge europäische Berufsorchester. Pierre Bertrand befasst sich außerdem mit dem Schutz der Urheberrechte im neuen digitalen Kontext.
X-ARTS IN CONCERT I ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNG
Am Abend des 23.03. findet um 19:30 Uhr im Bauforum der TH Lübeck ein kostenloses Konzert des deutsch-französischen CLASSICAL BEAT Orchesters mit der Big Band-Formation, unter der musikalischen Leitung des französischen Jazz-Saxophonisten, Flötisten, Komponisten Pierre Bertrand statt. Die Besonderheit des Konzertes zeichnet sich vor allem durch das Zusammenspiel aus Musik, Tanz und digitalen Visualisierungen aus – und repräsentiert somit die Verschmelzung von Technik und Kunst.
X-ARTS EXHIBITION I ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNG
Am Freitag, 24.03., laden die Teilnehmer*innen und Speaker der Workshops schließlich von 11 bis 14 Uhr während der X-ARTS EXHIBITION zur Präsentation ihrer Workshop-Ergebnisse in die St. Petri Kirche zu Lübeck ein. Der Besuch der Ausstellung, des Konzertes und des Fachvortrages ist kostenlos und es ist keine Anmeldung erforderlich.
X-ARTS | Über das Projekt
Seit März 2022 erarbeiten unter der Federführung der Stiftung Neue Musik-Impulse beteiligte Bildungseinrichtungen und Veranstaltungsorganisatoren das europäische Bildungsprojekt TEDMA. Nach Vorbereitung einer Schulungskonzeption, die während des Kick-Off-Events „INTERSECTIONS“ in Groningen präsentiert wurde, werden die Fachthemen des Konzeptes während der X-ARTS Workshops vom 19.-24. März unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Isabella Beyer mit Leben gefüllt.
Die Möglichkeiten der Kombination von Technologie und Kunst - klassische Kunst immersiv, visuell oder durch den Einbezug von Elektronik zu verbinden - erlauben sowohl den Betrachter*innen wie auch den ausführenden Künstler*innen, mehr (Wahrnehmungs-)Möglichkeiten in der Präsentation ihrer Kunst. Die Techniken bieten, neben der Erweiterung der Künste, einen leichteren Zugang zur Kunst, verstärken das eigenständige Lernen oder können Talente offenbaren. Besteht weiterhin die Relevanz menschlicher Interaktion - die soziale Komponente - beim Auftreten und der Schaffung einer veränderten Wahrnehmung von Künsten?
Die Akademie der Stiftung Neue Musik-Impulse setzt mit The European Digital Music Academy neue Impulse und möchte mit der Academy eine Empfehlung für die künftige Relevanz und Einbeziehung digitaler Künste zu Ausbildungszwecken entwickeln. Schon jetzt steht fest, dass Inhalte der Ergebnisse während des CLASSICAL BEAT Festivals in der Travemünder Woche in einem großen 360°-Dom zu erleben sein werden.