Am 12. Januar wurde die Ausstellung „Bauforum.Profile“ feierlich eröffnet. Mit dabei waren zahlreiche Vertreter*innen aus Politik und (Bau-) Wirtschaft. Die Ausstellungseröffnung bot außerdem Raum für einen Ausblick, wie sich der Fachbereich in Zukunft weiterentwickeln soll.
TH-Lübeck-Präsidentin Muriel Helbig hebt den Beitrag des Fachbereichs Bauwesen in Forschung, Transfer und in der Qualifikation von Nachwuchskräften hervor. Dieser helfe insbesondere bei der Bewältigung von zwei großen Herausforderungen unserer Zeit: der Klimakrise und des Fachkräftemangels.
Das zeigt sich auch in der Vielseitigkeit der präsentierten Abschlussarbeiten:
Ein neues Zuhause für obdachlose Frauen auf der Lübecker Altstadtinsel, Grenzen im Wohnungsbau, nachhaltige Nachverdichtung, effizientes Bauen mit Holz, Verwendung von Recyclingbeton, Baustellencontrolling, innovative Tragwerksplanung, lebenszyklusorientierte Planung am Beispiel von Einfamilienhaus-Varianten – das sind nur einige Beispiele von Abschlussarbeiten, die im Rahmen der diesjährigen Bauforum.Profile vorgestellt wurden.
Dekan Sebastian Fiedler lobt die Bereitschaft „seiner“ Absolvent*innen, sich Herausforderungen nicht zu verschließen, sondern sie tatkräftig anzugehen. In Anlehnung an einen Liedtext von Bertolt Brecht zitiert Fiedler
Geht raus und ändert die Welt! Sie braucht es.
Diese Aufforderung greifen die Absolventinnen Fabienne Zersch (Bachelor Architektur) und Julia Jobmann (Master Bauingenieurwesen) gerne auf: „Die nächsten Tage oder Wochen werden wir dann in ein neues Abenteuer aufbrechen.“
Zukunftspläne: Zeichensäle und Masterstudiengang
Doch auch die Weiterentwicklung des Fachbereichs wurde bei der Veranstaltung thematisiert.
„Der innerdeutsche Wettbewerb um die besten Köpfe wird härter. Und deswegen brauchen wir attraktive Bedingungen. Nur so können wir auf die Arbeitswelt der Zukunft vorbereiten. Nur so können hier Innovationen entstehen. Nur so können wir die für Schleswig-Holstein dringend benötigte Expertise bereitstellen und Fachkräfte qualifizieren,“ stellt Helbig klar.
Zwei Dinge sind besonders relevant: Zeichensäle und ein Masterstudiengang „Nachhaltige Gebäudetechnik.“
„Die ambitionierten Studierenden der nachhaltigen Gebäudetechnik wandern derzeit leider für einen Master in andere Bundesländer ab“, erläutert Fiedler den Bedarf. Ein Konzept für einen Studiengang gemeinsam mit der Fachhochschule Westküste liegt vor.
„Das charmante an diesem Konzept ist die Kooperation mit der Fachhochschule Westküste, denn dadurch tragen wir die Expertise ins ganze Land“, so Helbig. „Das Land braucht diesen Master, um dem eklatanten Mangel an Gebäudetechnik entgegenzuwirken und die selbst gesteckten Klimaziele erreichen zu können.“
Staatssekretär Guido Wendt nimmt das Konzept wohlwollend entgegen:
Angesichts der aktuellen Herausforderungen der Klimakrise, der Energie- und Gaskrise und unserem Anspruch, in Schleswig-Holstein Energiewendeland Nummer eins zu sein, liegt dieser Studiengang mit Sicherheit am Puls der Zeit. Wir sind in sehr intensiven Gesprächen. Wie wichtig der Punkt ist, das ist auch bei uns in Kiel angekommen.