Ziel der Projektwoche ist es, dass die Studierenden Projekterfahrungen sammeln können, Einblicke in Themen bekommen, die sie im Rahmen der Vorlesungen noch nicht behandelt haben und neue Kontakte zu Kommiliton*innen aus anderen Studiengängen knüpfen. „Für mich ist das spannende an der Projektwoche, noch genauer in die Praxis zu schauen zu können“, sagt Lena Grenzinger, die Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittelindustrie im kooperativen Studium mit einem Unternehmen studiert. „Ich lerne durch die duale Art des Studiengangs sehr viel in meinem Ausbildungsbetrieb. Dank der Projektwoche habe ich noch viele andere Unternehmen kennenlernen können. Ich habe so viel gelernt in dieser einen Woche!“, ergänzt Grenzinger. So boten die Lehrenden diverse Exkursionen an, die schnell ausgebucht waren. Einige Studierende zog es in den Backstage Bereich vom FC St. Pauli, zur Zuckerfabrik in Uelzen, in die Hallen von Airbus in Hamburg oder in den Hansa-Park.
Ein Flugzeug reist um die Welt, bevor es überhaupt zusammengebaut ist
Im Werk von Airbus wurde den Studierenden ein kurzer Film über den Fertigungsdurchlauf bis zur Auslieferung eines Flugzeugs gezeigt. Aus wie vielen Ländern die Bauteile für die Airbus A320-Familie kommt beschreibt Prof. Roland Kral eindrücklich: „Wir haben uns angeschaut, wie die Verbindung von Flugzeugteilen mit dem vorderen Rumpfsegment (aus Frankreich) vorbereitet wird. Anschließend kommen die Flügel (aus UK), das Seitenleitwerk (CFK aus Stade), Höhenleitwerk (aus Spanien) und die Landeklappen, etc. (aus Bremen) hinzu.” Die sehr umfangreiche Dokumentationspflicht im Luftfahrtbereich wurde den Studierenden ebenfalls nähergebracht.
Projektarbeit noch nicht fertig, Alltagsstress, Grübelfallen? Coach dich doch selbst
Die beste Dokumentationspflicht reicht nicht aus, wenn die Ingenieur*innen nicht dazu in der Lage sind, ihre eigene Leistungsfähigkeit richtig einzuschätzen und zu regulieren. Beim Workshop: „Coach dich doch selbst!“ stellte Professorin Dr. Désirée Ladwig (Leiterin des Instituts für Entrepreneurship und Business Development) und Dr. Matthias Dittberner (praktizierender Arzt) neue Ansätze und Methoden zum Selbst-Coaching und zur Stärkung der eigenen Wahrnehmung und Selbstregulation vor. Prof. Ladwig führte ein mit den Worten: „Es ist doch unfassbar. Wir besitzen das genialste Denkorgan dieses Planeten und können manchmal gar nicht richtig damit umgehen.“
Billionen von Stoffwechselprozessen in unseren Zellen versuchen unser System im Gleichgewicht zu halten. Haben wir uns z.B. bei einem Sturz mit dem Rad die Haut aufgeschürft, sorgen unsere Selbstheilungskräfte dafür, dass der Schaden in zwei bis drei Wochen behoben ist. Was passiert aber, wenn der „Arbeitsspeicher“ in unserem System voll ist? Wie kann es zu einem „Systemabsturz“ kommen? Welche „Downloads“ stehen uns zur Verfügung. In Analogie zur „Computersprache“ bekamen die Teilnehmenden einen Einblick in die neuesten Erkenntnisse aus der Neurobiologie, der Embodiment-Forschung, der Quantenphysik und der Lern- und Gedächtnisforschung. Durch aktive Übungen lernten die Teilnehmenden ihre eigenen Fähigkeiten besser kennen, um diese bewusster und besser einzusetzen.
Probieren geht über Studieren!
Ob Eulenbier, Maibock oder das klassische Weißbier: bei der Bier-Brau AG zeigten Studierende, wie vielfältig ihre Auswahl an Technik für einen Bierbrauprozess sein kann und auch wie sie den Brauvorgang sogar von zu Hause aus überwachen. Die anwesenden Studierenden durften die bereits gebrauten Sorten probieren. Niclas von der Bier-Brau AG verrät seine Lieblingssorte: „Definitiv unser Honigbier.“ Prof. Arne Pietsch, Projektleiter der AG verrät: „Sogar im alten Ägypten wurde schon Bier gebraut.
Auch im Labor für Naturstoffextraktion wird unter der Leitung von Prof. Peter Swidersky ein eher ungewöhnliches Öl hergestellt. Unter Hochdruckextraktion gewannen die Studierenden unter der Anleitung von Prof. Arne Pietsch aus Haferflocken ein ganz besonderes Öl – Haferöl.
Das perfekte Weihnachtsmenü zauberten einige Studierende aus dem Wirtschaftsingenieurwesen im Labor für Lebensmittelanlagentechnik. Unter der Anleitung von Annette Leonards und Melanie Brügmann kochten die Studierenden innerhalb von sieben Stunden ein raffiniertes Weihnachtsmenü. „Rote-Bete-Mousse mit Wintersalat, Pute mit Orange, Semmelknödel und gefüllte Schokoladenkugeln mit Zimteis und Karamellsauce sind nur einige der Köstlichkeiten, die wir heute gezaubert haben“, sagt Annette Leonards. „Um die Qualität der Speisen zu überprüfen, war das gemeinsame Essen die wohlverdiente Belohnung des Tages“.