1795 wurde die Freye Zeichenschule durch die Gesellschaft zur Förderung gemeinnütziger Tätigkeiten in Lübeck gegründet. Damals widmeten sich die ersten Schüler der unter anderem der ästhetischen Bildung. Als Gewerbeschule weitergeführt, kamen neben dem Zeichenunterricht auch Mathematik und Naturwissenschaften zum Lehrplan dazu. In der Gründerzeit gab es eine hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften, sodass aus der Gewerbeschule 1896 die Baugewerkschule Lübeck hervorging. Ab 1933 konnte die Einrichtung als städtische Höhere Technische Lehranstalt für Hochbau fünf Klassen anbieten. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Ansprüche erhöht, die Schüler wurden zu Studenten und die Halbjahre zu Semestern. 1937 wurde die Einrichtung zur Staatsbauschule gemacht.
Über 30 Jahre später kam der nächste große Schritt: 1969 kam die Ingenieurschule für Bauwesen als Fachbereich Hoch- und Ingenieurbau zur neu gegründeten Fachhochschule in Lübeck. Die Studiendauer betrug nun 8 Semester. Bis dahin beinhaltete die Lehre im Hochbau viele Themen des Bauingenieurwesens. Das änderte sich mit der Neugliederung der FH im Jahr 1977: Es entstand ein Fachbereich Bauwesen mit zwei Studiengängen: Architektur und Bauingenieurwesen. In den 1980er- und 1990er Jahren wurden die Studiengänge weiter differenziert und neue Vertiefungsrichtungen entstanden, wie zum Beispiel Verkehrswesen oder Umwelttechnik und Stadtplanung. Die Umsetzung der Beschlüsse von Bologna mit dem zweistufigen System von Bachelor und Master sowie die Konzentration aller Bauwesen-Studiengänge des Landes Schleswig-Holstein in Lübeck im Jahr 2007 waren die zentralen Aufgaben der 2000er-Jahre. Eine der jüngsten Entwicklungen ist die Neueinführung des Bachelorstudiengangs Energie- und Gebäudeingenieurwesens im Jahr 2017, der 2021 umbenannt, als Studiengang Nachhaltige Gebäudetechnik angeboten wird.
Diese langjährige Geschichte und aktuelle Themen aus dem Fachbereich Bauwesen werden nun gefeiert. Interessierte erwartet ein vielfältiges Programm, das sie hier nachlesen können: www.th-luebeck.de/125-jahre-bauwesen-in-luebeck
Folgend einige der öffentlichen Veranstaltungen:
Eröffnung Werkschau: 01. Juni, 09:30-10:00 Uhr, Kulturwerft Gollan
Im Rahmen einer großen Werkschau präsentieren die Studierenden der Studiengänge Architektur und Stadtplanung aus allen Semestern ihre Arbeiten in der Kulturwerft Gollan.
Symposium StadtBildung: 01. Juni, 10:00-18:00 Uhr, Kulturwerft Gollan
Dieses Symposium widmet sich einem ganz besonderen Bautyp: dem Schulbau. Die Organisator:innen rund um Prof. Dipl.-Ing. Guido Neubeck, Nele Kraeher und Daniel Korwan möchten eine Debatte anregen, inwiefern Schulen ihre „Lerninseln“ verlassen und neue, öffentliche Räume nutzen können. Ein aktuelles Beispiel ist das leerstehende Karstadt Gebäude in der Lübecker Altstadt.
Werkschau: 02. Juni, 08:00-17:30 Uhr, Kulturwerft Gollan
Ateliergespräche, Werkschau: Im Rahmen einer großen Werkschau präsentieren die Studierenden der Studiengänge Architektur und Stadtplanung aus allen Semestern Ihre Arbeiten in der Kulturwerft Gollan.
Ist die Natur der bessere Baumeister? 03. Juni, 19:00 Uhr, BAUFORUM
In seiner Abschiedsvorlesung ab 19:00 Uhr beschäftigt sich Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Linden mit dem Thema „Bionik - Ist die Natur der bessere Baumeister?“ Linden ist Naturwissenschaftler, Ökologe, Autor des ökologischen Baustofflexikons und lehrt seit 2006 an der TH Lübeck Baustoffkunde und Nachhaltiges Bauen.
Offene Labore: 04. Juni, ab 10:00- ca. 14:00 Uhr, BAUFORUM
Wie misst man die Festigkeit von Beton? Wie können Gebäude digitalisiert und in einem virtuellen Rundgang besichtigt werden? Wie alt ist eigentlich Wasser? Und: Bauteile aus dem 3D-Drucker – geht das? In den Laboren des Bauwesens der TH Lübeck wird getüftelt, geforscht und experimentiert. Interessierte sind herzlich eingeladen sich die Labore live und in Farbe anzuschauen. Am Infopoint erfahren Interessierte, wo sie die Labore finden und erhalten Informationen zu den jeweiligen Laborführungen. Es ist zu beachten, dass sich nur eine begrenzte Anzahl an Personen in den einzelnen Laboren aufhalten kann. Eventuell ergeben sich daher kurze Wartezeiten vor dem Einlass in die Labire. Nach der Besichtigung wartet eine Stärkung an einer Verpflegungsstation auf die Besucher:innen. Eine Übersicht zu den offenen Laboren gibt es hier: https://www.th-luebeck.de/125-jahre-bauwesen-in-luebeck/