Auf ihrer turnusmäßigen Versammlung im November 2020 wählten die Vertretungen der Mitgliedhochschulen der Hochschulallianz für den Mittelstand (HAfM) den amtierenden Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr.-Ing. Peter Ritzenhoff, Hochschule Bremerhaven, erneut zum Vorsitzenden der HAfM. Ihm zur Seite steht Dr. Muriel Kim Helbig, Präsidentin der Technischen Hochschule Lübeck, die ebenfalls als Vorstandsmitglied bestätigt wurde. Für das scheidende Vorstandsmitglied Prof. Dr. Winfried Lieber (Hochschule Offenburg), wurde Prof. Dr. Susanne Weissman, Präsidentin der Hochschule Mainz, gewählt. Sie komplettiert als drittes Mitglied den Vorstand der HAfM, der seine Tätigkeit Anfang Januar 2021 für die nächsten zwei Jahre aufgenommen hat.
Ritzenhoff setzt sich als Professor für Gebäudeenergietechnik und in seiner Amtszeit als Rektor und Konrektor für Studium, Lehre und Forschung der Hochschule Bremerhaven seit über 20 Jahren für den Transfer in Forschungsprojekten ein.
Dr. Helbig ist seit 2014 Präsidentin der Technischen Hochschule Lübeck und steht, nicht zuletzt als amtierende Vizepräsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), für die internationale Öffnung der Allianz und ihrer Themen.
Aspekte wie Digitalisierung und Stärkung der regionalen und überregionalen Netzwerke liegen im Fokus des neuen Vorstandsmitglieds Professorin Weissman.
Vorstand und Mitglieder der HAfM werden sich in den kommenden Jahren mit Fragen zu einem zukunftsorientierten Transfer befassen. Gemeinsam wollen sie dazu das Zusammenwirken zwischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und dem Mittelstand intensivieren und Ideen für neue Förderstrukturen anregen. „Es bedarf weiterer zukunftsweisender Ansätze für einen gelungenen Transfer, daher müssen wir Raum schaffen, um allseits bekannte Strukturen zu verlassen und neue Ansätze zu generieren“, so der frisch bestätigte Vorstandsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Peter Ritzenhoff.
Schon in 2021 wollen die Vertretungen der Mitgliedshochschulen durch kontinuierliche Zusammenarbeit unter anderem Qualitätsstandards für Transferprozesse formulieren sowie Strukturen für eine nachhaltige Innovationsentwicklung und -umsetzung insbesondere mit mittelständischen Unternehmen einfordern. „Mit dem Programm Innovative Hochschule sind bereits erste Akzente gesetzt worden, um die Transferstrukturen der Hochschulen nachhaltig zu stärken“, sagt Prof. Ritzenhoff. Mit der Agentur für Sprunginnovation habe das Bundesministerrium für Bildung und Forschung (BMBF) einen weiteren innovationspolitischen Meilenstein auf den Weg gebracht, um den Transfer von Hochschulforschungsergebnissen in die Wirtschaft zu stärken. „Wir sollten hier im Schulterschluss mit Politik und Wirtschaft aber den Blick über den Tellerrand wagen, um die Innovationslücke zwischen anwendungsorientierter Forschung in den HAW und der Prototyperstellung im mittelständischen Unternehmen bzw. dem Markteintritt zu schließen“, so Ritzenhoff weiter. Dabei sei eine interdisziplinäre Denkweise zukunftsweisend, da mit dem technologischen Transfer z.B. im Bereich der Digitalisierung oder dem Klimawandel auch übergeordnete gesellschaftliche und soziale Themen einhergehen. Für einen Austausch über zentrale Aspekte eines nachhaltigen innovativen Transfers plant die HAfM ihre 5. Transferkonferenz im Mai 2021.
Die Hochschulallianz für den Mittelstand ist ein bundesweiter Verbund anwendungsorientierter Hochschulen. Die Mitgliedshochschulen fühlen sich den kleinen und mittelständischen Unternehmen ihrer Region als Rückgrat der deutschen Wirtschaft verpflichtet. Sie verfügen über langjährig gewachsene Forschungskooperationen mit regionalen Unternehmen und bilden durch ein arbeitsmarktbezogenes und anwendungsnahes wissenschaftliches Studium deren künftige Fach- und Führungskräfte aus. Die Hochschulen sind Impulsgeber für das Innovationsgeschehen im Mittelstand und tragen so zur Sicherung von Fortschritt und Wohlstand bei. An den aktuell 13 Mitgliedshochschulen der Allianz studieren über 100.000 Studierende in rund 500 Studiengängen.