Zwei studentische Gruppen des Masterstudiengangs Städtebau und Ortsplanung der Technischen Hochschule (TH) Lübeck haben im Sommersemester 2020 erfolgreich am universitären Wettbewerb des Wissensnetzwerks Stadt und Handel teilgenommen. Mit ihren Projekten zum Thema „Kiel - Fusion City. Strategie und städtebauliches Entwicklungskonzept für die Kieler Innenstadt“ konnten sie die Jury überzeugen. Die ersten drei Preise wurden jeweils mit 750€ belohnt.
Der bundesweite Wettbewerb hatte das Thema „Plattform Innenstadt – Zurück zu multifunktionalen Zentren | universal, flexibel, wandlungsfähig“. Im Vordergrund der Bearbeitung stand die Frage: Wie gelingt eine Transformation von Innenstädten zu multifunktionalen Zentren? In diesem Zusammenhang wurden demographische Veränderung, digitaler Fortschritt, sich wandelnde Mobilitätsstrukturen, Konzentrationsprozesse und Wettbewerbsdruck im Handel sowie die vielfältigen Anforderungen an den öffentlichen Raum berücksichtigt.
Einen von drei ersten Preisen erhielt das THL-Projekt „KielPlus – Altstadt kann mehr“ von Verena Christin Beythien, Linn Grönheim und Julia Rönneburg. Im Fokus der Arbeit steht der nachhaltige Umgang mit dem Bestand sowie dessen zukunftsgerichtete Entwicklung unter Einbezug derzeitiger Trends wie der Digitalisierung, Individualisierung sowie Veränderung im Handel. Für die Kieler Innenstadt wurden vier Kernziele formuliert: Vernetzung, Diversität, Attraktivität und Sichtbarkeit, denn: Altstadt kann mehr. Diesen Zielen folgend, haben die Studentinnen Konzepte für die Verbindung des Online- und Offline-Handels (EinkaufPlus), für die Nutzbarmachung sowie Zugänglichkeit von Flächen am Wasser (FördePlus) und für die Sichtbarmachung des Schlosses sowie die Belebung des dazugehörigen Schlossplatzes (SchlossPlus) entwickelt.
Eine Anerkennung erhielt das Projekt „Vielfaltstadt Kiel“ von den TH-Studenten Paul Dewan, Lukas Lübke und Helge Schaubs. Die Arbeit zeigt, dass die Kieler Altstadt in funktionale Bereiche aufgeteilt werden kann und stellt die unterschiedlichen Identitäten der einzelnen Altstadtviertel heraus. Um dem Strukturwandel in der Innenstadt entgegenzuwirken, sieht das Konzept vor, monofunktionale Nutzungen zu ergänzen, die Abhängigkeit von der dominanten Einzelhandelsstruktur zu verringern und insgesamt zu einer neuen funktionalen Körnung zu kommen. So wird zum Beispiel der Business-District mit seinen Büros durch die Integration von studentischer Nutzung zum Kleinen-Kiel-Campus, im Wohnviertel wird das gemeinschaftliche Wohnen gestärkt und die Schlossanlage wird zum Kultur- und Medienzentrum.
Betreut wurden die Gruppen bei der Erarbeitung ihrer Konzepte von Frank Schwartze, Professor für Städtebau und Planung und Anika Slawski, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fachgruppe Städtebau und Stadtentwicklung am Fachbereich Bauwesen der TH Lübeck.
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Wissensnetzwerk Stadt und Handel