Architekturstudierende der TH Lübeck entwickeln Nutzungskonzepte für ehemaligen Lübecker Viehhof – „Starke Ideen für ein Gebäude“

Masterstudierende der Architektur von Professor MSc. Arch. Michael Locher, der in der Lehre den besonderen Fokus auf Denkmalpflege und Entwurf im historischen Bestand hat, haben das Lübecker Gebäude des ehemaligen Viehhofs im Rahmen einer Semesteraufgabe im Wintersemester 2019/2020 untersucht und überplant.

Vom Verfall bedroht: Lübecker Viehhof unter Denkmalschutz. Foto: TH Lübeck

Vom Verfall bedroht: Lübecker Viehhof unter Denkmalschutz. Foto: TH Lübeck

Der Viehhof im Bahnweg 2 im Lübecker Stadtteil St. Lorenz Nord gehört der Hansestadt Lübeck und bot sich nach Rücksprache mit städtischen Bauvertretungen als Praxisprojekt im Fach ‚Entwerfen und Baukonstruktion im Bestand‘ an. Der gesamte Komplex des Viehhofs steht unter Denkmalschutz und wird seit einiger Zeit nicht mehr genutzt.

In einer ersten Phase der Aufgabenstellung haben die Studierenden in Kleingruppen Voruntersuchungen durchgeführt und Recherchen, Planaufmaß sowie entsprechende Dokumentationen erstellt. Sie hatten eine Archivrecherche zur damaligen Bauweisen dieses spezifischen Gebäudetypus durchzuführen und Planaufmaße vom Verwaltungstrakt und Viehstall sowie Details mit bauzeitlichen Zuständen darzustellen. In einem Raumbuch mit fotographischen und textlichen Beschreibungen über den Objektzustand sollten Hinweise auf Schäden sowie schützenswerte Ausstattungen erfasst werden.

In einer zweiten Phase wurde der technische Zustand des Objektes analysiert in Bezug auf Mängel und Abweichungen von heutigen Technikstandards, bezüglich Brandschutz, Schadstoffbelastung, Schallschutz, Wärmedämmung und Feuchtigkeit. Zur Behebung ermittelter und festgestellter Mängel wurden daraus und in Absprache mit der Denkmalpflege Sanierungskonzepte erarbeitet und Nutzungsvorschläge skizziert, die sich aus der konstruktiven Logik des Gebäudes ergeben. 

Mitte Juni 2020 präsentierten die Studierenden ihre Planungsideen den städtischen Vertretungen im Bürgerschaftssaal des Lübecker Rathauses. In allen Entwürfen ist eine sportive Nutzung des Komplexes vorgesehen. In einigen Entwürfen werden diese mit kulturellen Nutzungselementen kombiniert.

„Die Studierenden haben es geschafft, starke Ideen für ein Gebäude zu entwickeln, das in einer städtebaulichen Randlage am Verfallen ist. Mit den Arbeiten konnte aufgezeigt werden, dass sich die Raumstruktur des Viehhofs ideal für vielfältige Sport- und Freizeitnutzungen eignet. Unsere Dokumente haben wir der Hansestadt Lübeck – namentlich dem Bereich Schule und Sport und dem Denkmalschutz – zur weiteren Verwendung überlassen“, resümiert Professor Locher, fasst die Ergebnisse der Semesteraufgabe zusammen und freut sich über das gelungene Praxisprojekt.

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