Die bisher erworbenen Auszeichnungen von Architekturstudierenden der TH Lübeck zeigen, dass der Studienschwerpunkt Architektur für das Gesundheitswesen von Prof. Stephan Wehrig immer bedeutender im Studienportfolio der TH Lübeck wird und die Lehre von hoher Qualität ist.
Den ersten Preis zum diesjährigen AKG-Thema „Smart Emergency - Der neue Krankenhaustyp im Herzen der Stadt“ hat die Jury nach vier Rundgängen aus insgesamt 25 Wettbewerbseinreichungen der Einzelarbeit von Carole Serwart, von der Technische Universität Berlin mit dem Titel „Kiez Klinik“ zugeschrieben.
Der AKG Förderpreis wird all drei Jahre vergeben, ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert und richtet sich an Studierende der Fachrichtung Architektur sowie an junge Architektinnen und Architekten, die sich vornehmlich mit der Architektur im Gesundheitswesen beschäftigen.
In diesem Jahr wurde der AKG-Förderpreis zum Thema „Smart Emergency - Der neue Krankenhaustyp im Herzen der Stadt“ ausgeschrieben. Die Ausschreibung umfasste drei Aufgabenstellungen. In den architektonischen Konzepten sollten die unterschiedlichen Kategorien von Krankenhäusern, entsprechende „Raum- und Funktionsprogramme“ sowie mit Ort und Lage berücksichtigen. Darüber hinaus sollten sich die Konzepte mit allgemeine Gegebenheiten wie Zentraler Anlauf-/Infopunkte, einfache Orientierbarkeit/Wegeführung, attraktive Warte- und Verweilzonen, Außenbezüge zu Freianlagen bzw. Lichthöfen, Barrierefreiheit bzw. kindgerechte Anlagen sowie mit interkulturellen Fragestellungen befassen.
Die Masterstudierenden Constantin Riekehr, Charlotte Ueberberg und Maike Rubel von der TH Lübeck haben sich in ihrem Projekt „LMS Woven" von dem Kerngedanken Schnelligkeit und Effektive Hilfe – ambulante Hilfe braucht funktionierende Vernetzung leiten lassen. Bereits der Titel ihres Konzepts verrät, dass sie sich über einen ganzheitlichen Ansatz Gedanken gemacht haben. „LMS Woven“ (Verwoben) steht mit seinen Kürzeln für das Ganzheitliche sowohl im städtebaulichen (L=Large), wie auch im architektonischen (M= Medium) als auch im innenräumlichen (S=Small) Sinn.
In ihrem Konzept haben sie sich für einen Ort in Hamburg entschieden, der eine zentrale Rolle im Verkehrsgefüge Hamburgs spielt. Das „Berliner Tor“ hat sich zu einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt entwickelt und ist geprägt von Schnelligkeit, Dynamik und einer starken Vernetzung sowohl im infrastrukturellen als auch im sozialen Bereich, heißt es im Konzept. Mit dem angrenzenden und zu gestaltenden Lohmühlenpark, der gleichzeitig als Erholungsort, vorgelagerter Campus sowie Stadtteiltreffpunkt fungiert, hat sich das Team im Konzept das Ziel gesetzt, für die HAW Hamburg eine bessere Verbindung im Zusammenspiel mit dem Stadtteil zu schaffen. Ein Sport- und Aktivweg spannt eine Brücke zwischen den beiden Grünflächen zu beiden Seiten des Berlinertordamms und setzt ein Zeichen für eine starke Einbindung des Projekts in seinen städtebaulichen Kontext. Jedoch stellt der Berlinertordamm in diesem Ensemble eine Barriere dar. Für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen musste dieser sicher überquert werden und war deshalb eine zentrale Aufgabe des Projekts.
Die Gebäudeform leitet sich aus den Abmessungen des vorgegebenen Grundstücks ab. Der Komplex fügt sich in Form und Ausmaß nahtlos in die vorhandene Infrastruktur ein und ist als traditioneller Verkehrsknotenpunkt gut zu erreichen.
Das Gebäude selber weist acht Etagen auf und verwebt verschiedener Funktionsbereiche miteinander, integriert den Alltag durch die Verbindung von Stadt, Natur und sozialer Infrastruktur und schafft ein Umfeld mit Rückzugsorten sowie der Versorgung in den Bereichen Gesundheit, Fitness, Wohlbefinden, Ernährung und natürlich umfassenden medizinischen Dienstleistungen. Insgesamt beinhaltet der Entwurf des Teams ein komplexes Gebäude, das vielfältige Funktionen mit einer hohen Aufenthaltsqualität aufweist.
Über das Ergebnis sagt das Team: „Der Fokus auf Ruhe, Natur und Entschleunigung im Inneren bildet den Gegenpol zur Dynamik der Formsprache, welche sich aus dem städtebaulichen Umfeld des Projekts entwickelt. Besonders wichtig für das Projekt ist daher das Zusammen wirken und die gelungene Integration mit der Umgebung.“
Ein dritter Preis beim AKG-Wettbewerb ging an das Team Lorenz Sedlmayer und Nicolas Koenig von der Universität der Künste Berlin für die Arbeit „care! Räume für ein neues Gesundheitskonzept". Zwei weitere Anerkennungen gingen an das Team Susanne Albert und Phil-Gordan Zameit von der Technische Universität Dresden für die Arbeit „NILS – Notfallinfrastruktur im ländlichen Raum und kleinen Städten“ sowie für das Team Caroline Lischke und Sabrina Witzlau von der Bauhaus-Universität Weimar für die Arbeit „BETA".