Er sieht den Vorteil einer solchen Veranstaltung mit Kurzbeiträgen von Institutionsvertretungen, die in ihrem Tun direkt oder indirekt mit dem Bereich des Hörens in Berührung stehen darin, „dass man … viele Gesichter sieht, die man kennt, jetzt aber erst zuzuordnen weiß. Die Welt der Akustik ist sehr klein, aber auch miteinander sehr verstrickt. Es werden Vorlesungen interdisziplinär gemacht, z.B., wenn Lehrende von anderen Institutionen Vorlesungen an der TH Lübeck halten. So bekommt man einen Einblick, was anderswo geschieht“, begeistert sich Meissner.
Unterstützt wird er in seiner Bewertung durch die Meisterschülerinnen Janine Kreyenhagen und Kommilitoninnen von der Akademie für Hörakustik. „Es ist schon interessant in dieser Kürze einen Überblick über alle Themengebiete und alle Zusammenhänge zu bekommen. Natürlich sind es nur punktuell Themen, die einen etwas mehr interessieren, nicht alles ist gleichermaßen für einen interessant, aber davon lebt so eine Veranstaltung. Man kann sich Einiges nochmal aus einer anderen Sicht anschauen und so neuen Input für die eigene Sache bekommen. Das Format finden wir super, weil es geballte Information in kurzer Zeit bietet. Und die Themen, die von besonderem Interesse sind, kann man bestens anhand der Poster und Projekteausstellung nachfragen und vertiefen“, äußerten die Akademieschülerinnen unisono.
Die Befragten gaben ihre Eindrücke von der Veranstaltung, die den Titel trug „Hören in der Hansestadt“. Bei dieser Veranstaltung vom 27. Februar 2020 war die Technische Hochschule Lübeck Gastgeberin und mit den Hörakustik-Professoren Jürgens, Kallinger und Tchorz von der Partie.
Insgesamt waren es weit über 30 Einrichtungen aus Lübeck und Umgebung, die sich in kurzen, fünf minütigen Redebeiträgen zum Thema „Hören in der Hansestadt“ einer großen Fachöffentlichkeit vorgestellt haben. Inhaltlich drehte es sich bei diesem ersten Zusammentreffen der Institutionen, Forschungsgruppen und Organisationen aus dem direktem oder indirektem Umfeld des Hörens in erster Linie um ein besseres Kennenlernen und den persönlichen Austausch. Dazu boten die Initiatoren, dieses waren die Lübecker Hochschulen mit Universität, Technischer Hochschule und Musikhochschule Lübeck, das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, der Campus Hörakustik und das Deutsche Hörgeräte Institut, ausreichend Raum für Gespräche, um zukünftig interdisziplinäre Kooperationen im Bereich des Hörens am Standort Lübeck vertiefen und ausbauen zu können.
„Das Thema „Hören“ besitzt einen besonderen Stellenwert in der Hansestadt Lübeck. Viele unterschiedliche Einrichtungen beschäftigen sich im Rahmen der Forschung und Lehre mit diesem Thema“, sagte Dr. Hendrik Husstedt, Geschäftsführer Deutsches Hörgeräte Institut GmbH und einer der Initiatoren der Veranstaltung. Er verwies auf das besondere Format und betonte das vorrangige Ziel dieser Veranstaltung: „Für diese erste Veranstaltung kam das Format wirklich gut an. Es war wichtig, dass wir in diesem frühen Stadium die Breite zeigen, anstatt schon in die Tiefe zu gehen. Die rund 115 Teilnehmenden haben in den 23 Kurzpräsentationen zu maximal fünf Minuten gut einschätzen können, ist das Jemand für eine Kooperation oder mit welchen Fragen kann ich auf Wen zugehen. Für die tieferen Gespräche und zur Diskussionsanregung hatten wir die 30 Projektdarstellungen und Poster in den Kaffeepausen“, sagte Husstedt.
Für die weitere Zukunft des Hörens in der Hansestadt führte er am Schluss an: „Ich wünsche mir, dass Nachfolgeveranstaltungen zu dem einen oder anderen Thema nachkommen. Wir wollen mit dieser ersten Veranstaltung eine Dynamik entstehen lassen im Bereich des Hörens, mit der wir zukünftig gemeinsam gebündelt auftreten können und daraus dann auch mal eine wissenschaftliche Tagung machen, in dem Sinne, dass man die neuesten Forschungsprojekte vorstellt. Dazu könnte man Menschen, Unternehmen, Forschungs- oder Partnereinrichtungen aus anderen Städten und Regionen hinzuladen, um Interesse zu wecken und Investitionen sowie Forschung nach Lübeck zu holen.“
Hintergrund
(von Hendrik Husstedt)
Die Hansestadt Lübeck ist ein besonderer Standort für das Thema „Hören“ und hat auf diesem Gebiet sowohl national als auch international hohe Bedeutung und Ansehen erlangt. Für über 3.000 Berufsschülerinnen und -schüler aus ganz Deutschland findet die Gesellen- und Meisterausbildung zum Hörakustiker in Lübeck statt. Darauf aufbauend gibt es für die Hörakustik einen eigenen Bachelor- und seit 2017 auch einen eigenen Masterstudiengang. Hören ist ein alle Disziplingrenzen überschreitendes Thema. Entsprechend sind auch an den interdisziplinären Studiengängen ganz unterschiedliche Institutionen beteiligt, welche neben der Lehre auch Forschung in diesem und verwandten Bereichen betreiben. Darüber hinaus gibt es auch viele andere Institutionen, die in ihrer Arbeit direkt oder indirekt mit dem Bereich des Hörens, der Hörtechnik oder der Kommunikation in Berührung stehen. Um einen Überblick über diese Institutionen zu geben und den persönlichen Austausch von Interessierten aus dem Bereich des Hörens zu ermöglichen, fand die Veranstaltung „Hören in der Hansestadt“ statt, in der die Bedeutung des Hörens für Lübeck durch Kurzpräsentationen und Poster dargestellt wurde. Über 30 Institute, Forschungsgruppen und anderen Organisatoren zeigten, welchen Beitrag sie im Bereich des Hörens in Lübeck leisten.