„Begleiten Sie uns auf dem Weg zu einer starken Gesundheitsmarke. Bad Schwartau heißt Sie herzlich willkommen!“ Mit dieser Einladung an die rund 50 Studierenden der TH Lübeck / BWL-Gesundheitswirtschaft startete Bad Schwartaus Bürgermeister Dr. Uwe Brinkmann eine neue Initiative zwischen Kommune und Hochschule. Die Kooperation im Bereich Gesundheit stellte Brinkmann am 09. Oktober 2019 in Lübeck gemeinsam mit Prof. Dr. Sabine Framke und Prof. Dr. Oliver Rentzsch vom Fachbereich Maschinenbau und Wirtschaft, Studiengang Betriebswirtschaftslehre - Vertiefungsrichtung Gesundheitswirtschaft - sowie Prof. Dipl.-Ing. Stephan Wehrig vom Fachbereich Bauwesen, Fachgebiet Architektur für das Gesundheitswesen vor. Ziel ist die praxisnahe Verknüpfung der Bad Schwartauer Gesundheitsbranche mit dem interdisziplinären Know-how der Hochschule.
Die Stadt Bad Schwartau (Kreis Ostholstein) mit ihren rund 20.000 Einwohnern verfügt bereits heute über ein überaus großes und anerkanntes Angebot der gesundheitlichen Versorgung. Drei Kliniken – Asklepios Klinik am Kurpark, Helios Agnes Karll Krankenhaus, Ostsee-Klinik – und eine Reihe von Facharztpraxen sowie Gesundheitsdienstleistern aus allen Bereichen des „Gesunden Lebens“ sind ein wesentlicher Wirtschafts- und Qualitätsfaktor der Stadt. Wie dieser Sektor künftig noch stärker ausgebaut werden kann, was die Bürger*innen sowie die Patient*innen an Bad Schwartau schätzen, wie vergleichbare Gesundheitsorte sich erfolgreich zu „einer Marke“ entwickelt haben – diese und weitere Themen werden Studierende des 3. und 5. Semesters der BWL mit der Vertiefungsrichtung Gesundheitswirtschaft in den kommenden Wochen und Monaten recherchieren und vor Ort untersuchen. Dabei sind auch Interviews in der Solbadstadt geplant.
Das Projekt umfasst das Regionalmarketing mit einer Standortanalyse für die Gesundheitsmarke Bad Schwartau. Es wird eine Reihe verschiedener regionaler Aspekte für Innovationen im Gesundheitswesen berücksichtigen, wie zum Beispiel den Gesundheitstourismus, die Vernetzung von Gesundheitsquartieren und die Entwicklung eines strategischen Konzeptes für ein umfassendes Gesundheitsmanagement.
Zur Auftaktveranstaltung an der TH Lübeck sagte BWL-Professorin Dr. Sabine Framke: „Die Studierenden haben die Chance, im Rahmen eines realen Projektes, ihre erlernten Kompetenzen in der Praxis anzuwenden und wertvolle Kontakte zu den beteiligten Unternehmen im Sinne des Networkings aufzubauen.“
Ihr BWL-Kollege Prof. Dr. Oliver Rentzsch ergänzte: „Die Kooperation zwischen Hochschule und öffentlicher Verwaltung führt zu einer Win-Win-Situation für beide Seiten. Der hohe Praxisbezug des Projektes trägt dazu bei, Studierende rechtzeitig auf das vorzubereiten, was später auf sie zukommt und eröffnet einen guten Einblick in den Bereich „Public Management“.“
Ziel dieses Projektes ist es, bereits im November zu einem ersten Workshop mit Ergebnissen zusammenzukommen: „Die Studierenden tragen Daten und Fakten zusammen und diese werden wir gemeinsam auswerten“, so Framke. In dieser Phase sei der weitere Austausch mit Akteur*innen der Bad Schwartauer Gesundheitsbranche vorgesehen und man könne sich ebenfalls eine Präsentation in den kommunalen Gremien vorstellen, fügte Rentzsch an und betonte dabei den Lerneffekt: „Die Studierenden erleben auf diese Weise die klassischen und erforderlichen Entwicklungs- und Abstimmungsprozesse. Das ist hilfreich für die spätere berufliche Praxis.“ Unisono äußerten die betreuenden Framke und Rentzsch: „Wenn dann anschließend der Einstieg in die Kreativarbeit erfolgt, haben die Studierenden freien Lauf.“
Anfang 2020 soll das Vorhaben auf den Fachbereich Bauwesen ausgeweitet werden. Professor Stefan Wehrig stellte die Entwicklung planerischer Lösungsvorschläge für Quartiere und Einzelmaßnahmen in Aussicht. Die Vertiefung ausgewählter Themen in Form von Bachelor- und Forschungsarbeiten sind im Rahmen der Kooperation ebenfalls angedacht.
„Uns ist sehr an der Zusammenarbeit mit der TH Lübeck gelegen“, sagte Bad Schwartaus Bürgermeister, Dr. Uwe Brinkmann, am Ende der Auftaktveranstaltung und betonte: „Ebenfalls mit Blick auf die Ansprache und Gewinnung späterer Fachkräfte sowie Neubürger*innen sehen wir das Vorhaben als Chance.“