Berufsschullehrkräfte werden gesucht. Auch in Schleswig-Holstein herrscht ein Mangel in diesem Berufsfeld. Um mehr Lehrkräfte für Berufsschulen zu gewinnen, wurde die bestehende Kooperation zwischen der Europa-Universität Flensburg (EUF) und der Hochschule Flensburg auch auf die Fachhochschule Kiel und die Technische Hochschule Lübeck ausgeweitet.
Der Kooperationsvertrag, noch zwischen der TH Lübeck und der Europa-Universität Flensburg vereinbart und von den Präsidien am 29.08.2018 unterzeichnet, erweitert das Studienangebot für Studierende der Bachelorstudiengänge Elektrotechnik – Energiesysteme und Automation, Elektrotechnik - Kommunikationssysteme, Informatik/Softwaretechnik sowie Maschinenbau der Technischen Hochschule Lübeck und erschließt neue Berufsfelder.
„Wir begrüßen die neue Kooperation zwischen den Hochschulen in Schleswig-Holstein. Mit den darin vereinbarten optionalen Wahlmodulen für ein nahtlos anschließendes Masterstudium zur Berufsschullehrerin, zum Berufsschullehrer an der Uni Flensburg schaffen wir eine hervorragende Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Besonders unseren Studierenden der Bachelor of Science – Studiengänge Elektrotechnik – Energiesysteme und Automation, Elektrotechnik – Kommunikationssysteme, Informatik / Softwaretechnik sowie Maschinenbau eröffnen wir damit eine interessante Zusatzoption. Für die TH Lübeck bedeutet die Kooperation eine Erhöhung der Attraktivität ihres Angebotes in den entsprechenden Studiengängen und für das Land ist es eine Maßnahme dem eklatanten (Berufsschul-)Lehrermangel in technischen Fächern zu begegnen“, sagte der Vizepräsident für Studium und Lehre der TH Lübeck, Prof. Dr. Henrik Botterweck.
Über die Integration zusätzlicher Module aus dem Flensburger Lehramtsstudiengang für Berufliche Schulen erhalten Studierende in den Bachelorstudiengängen Elektrotechnik – Energiesysteme und Automation, Elektrotechnik - Kommunikationssysteme, Informatik/Softwaretechnik sowie Maschinenbau eine Vorbereitung auf den Masterstudiengang "Lehramt an Beruflichen Schulen" an der Europa-Universität Flensburg, der für die Tätigkeit als Lehrkraft an beruflichen Schulen qualifiziert. Zusätzlich werden durch die berufspädagogischen und fachdidaktischen Module im Rahmen des technischen Studiums einige Arbeitsfelder von Ingenieur*innen um Bereiche wie Service, Produktberatung und -schulung, Personalmanagement und betriebliche Aus- und Weiterbildung erweitert.
Mit der Anerkennung der Module bei Aufnahme des Masterstudiums wird ein nahtloser Übergang ermöglicht. Somit tragen die Hochschulen gemeinsam zur Verringerung des Studienaufwandes und zur Verkürzung der gesamten Ausbildungsdauer von Berufsschullehrkräften bei, hob ein Ministeriumssprecher die Vorteile des sogenannten ‚Satellitenmodells‘ hervor.
Durch das ‚Satellitenmodell‘ „… schaffen (wir) einen zusätzlichen Zugang, um die dringend benötigten Lehrkräfte in den technischen Fachrichtungen zu bekommen. Damit ist ein weiterer Punkt in unserem Konzept zur Lehrkräftegewinnung umgesetzt", führte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien aus.
Sie zeigte sich optimistisch, dass man so langfristig die Zahl der Studierenden im Lehramt an Beruflichen Schulen erhöhen könne und betonte: "Unser Modell ist attraktiv und überzeugt durch seine hohe fachliche und pädagogische Kompetenz."