FH Professorin illustriert neue Episode im Hörspiel „3 Fragezeichen“ in 360-Grad Projektion

Isabella Beyer ist seit dem Wintersemester 2017/18 Professorin an der Technischen Hochschule Lübeck. Sie lehrt im Studiengang Informationstechnologie und Design, Fachbereich Elektrotechnik und Informatik. Ihr Lehrgebiet befasst sich mit Immersive Medien.

Der dreiaeugige Totenkopf. © Franckh-Kosmos Verlag / Illu: Christopher Tauber

Der dreiaeugige Totenkopf. © Franckh-Kosmos Verlag / Illu: Christopher Tauber

Prof. Isabella Beyer, Professorin für Immersive Medien an der Technischen Hochschule Lübeck. Foto: TH Lübeck

Prof. Isabella Beyer, Professorin für Immersive Medien an der Technischen Hochschule Lübeck. Foto: TH Lübeck

Für eine visuelle Begleitung der neuesten Hörspielepisode der 3 Fragezeichen „Der Dreiäugige Totenkopf“, die jetzt ganz aktuell produziert wurde, hatte Beyer die künstlerische Leitung inne und dafür 21 Szenerien entwickelt, angefangen vom 360-Grad Storyboard bis hin zur finalen 360-Grad Projektion.

Die Aufgabe in dieser Hörspielproduktion bestand darin, 21 Szenen der neuen Episode zu gestalten. Dazu gehörte es im ersten Schritt ein 360-Grad Storyboard, bestehend aus eben dieser Anzahl an Bildern, eins für jede Hauptszene mit einer groben Anmutung für die gesamte Show zu entwickeln. Erst im zweiten Schritt fand die Verfeinerung statt. Es wurden 21 aufwendige 2D-Kollagen bestehend aus Hunderten von Bildern entworfen, die eine Auflösung von 6431 Pixel mal 2048 Pixel hatten. 

Die Herausforderung hierbei war es, die Panoramen-Kollagen, bestehend aus vielen Ebenen und Bildern, in richtig verzerrte 360-Grad Szenerien umzuwandeln, damit sie die Illusion eines dreidimensionalen Rundum-Raumes wiedergeben, wenn sie in die Kuppel projiziert werden. Wenn 360-Grad Bilder falsch verzerrt werden, wirken sie an der Kuppel flach und sind für die Augen sehr unangenehm wahrzunehmen. Deshalb wurden die 21 Panoramen speziell vorbereitet und in die große Auflösung entwickelt. Nur so kann ein spezieller Filter die Panoramen in die richtige 360-Grad Form verzerren. Diese richtig verzerrten finalen 360-Grad Szenerien bildeten die Hauptszenen für die visuelle Untermalung der gesamten Show. 

In einem letzten Schritt wurden alle 360-Grad Szenerien zu einer 90-minütigen Show in einem Kompositing-Programm zusammengesetzt. Dieser Schritt war aufwendig und zeitintensiv. Jede wichtige musikalische Akzentuierung, die sich auf das Bild auswirken könnte, musste sekundengenau angepasst und mit Markern kenntlich gemacht werden. Es mussten Übergänge geglättet, visuelle Effekte, die Wechsel von Tag und Nachtszenen oder wichtige tragende Geräusche berücksichtigt, d.h., besonders illuminiert werden. Zusätzlich mussten zwei Szenen im Kompositing-Programm animiert, das heißt Objekte auf einzelnen Ebenen bewegt, Lichteffekte auf die Musik angepasst und farbig bearbeitet werden.

Nach dem letzten Feinschliff wurde die Arbeit an die Produktionsfirma übergeben. Auf dieser Basis hat sie die weiteren 80 Minuten animiert und damit das Hörspiel zum Leben zu erweckt. 

„Bei dieser Produktion war es mir wichtig, dass die Szenerien zueinander passen und so ein kohärentes Gesamtbild der ganzen Show entstehen kann. Ein roter Faden sollte nachvollziehbar bleiben. Mein Hauptziel bei dieser Arbeit war es, emotional sprechende Räume zu schaffen ohne viel zu verraten. Die Räume und die Interaktion der Figuren sollten individuell im Kopf komplementiert werden. Nichts ist für den Menschen spannender als das Unbekannte, dass sich nur aus dem Verborgenen erahnen lässt oder für immer im Verborgenen verbleibt,“ beschreibt Isabella Beyer ihren Ansatz bei dem Illustrierten Hörspiel. 

Konzeption, Gestaltung und vor allem die Techniken zu Erstellung eines 360-Grad Storyboards und einer 360-Grad Szenerie, die für 360-Grad Formate sowohl in einer Kuppelprojektion als auch für eine Virtual Reality-Produktion unabdingbar sind, werden an der Technischen Hochschule Lübeck im Studiengang Informationstechnologie und Design (ITD) im Modul Immersive Medien und Stereografie gelehrt.

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