„Die Arbeiten waren überraschend, inspirierend und berührend“, lobt Thomas Schell, Geschäftsführer des Palliativnetzes Travebogen Lübeck und Juror des Ideenwettbewerbs. "Wir mussten unsere Preisgelder deutlich erhöhen, da alle Arbeiten so großartig waren, dass wir unbedingt jeden prämieren wollten."
Und auch Professor Stephan Wehrig, der das Projekt seitens der Technischen Hochschule Lübeck begleitete, zeigt sich zufrieden mit den Arbeiten seiner Studierenden: „Sie haben sich während des letzten Semesters unheimlich gut entwickelt. Ich kann jedem hier schon jetzt eine gute Note in Aussicht stellen.“
Die Studierenden präsentierten in zehn Gruppen bis in den Nachmittag hinein ihre Arbeiten. Am Ende kristallisieren sich zwei sehr unterschiedliche Entwürfe als Favoriten heraus. „Wir waren überzeugt, dass die zwei Entwürfe gleichwertig und preiswürdig sind“, erläutert Juror Schell, „deswegen haben wir uns entschieden, zwei 1. Plätze zu vergeben“. Einer der 1. Preise in Höhe von je 750 Euro ging an Sabrina Ebener und Anton Brockmann. Sie haben in ihrem Entwurf ein besonderes Augenmerk auf die Anpassung an die Bestandsbebauung und eine Backsteinoptik gelegt. Auch Thilo Arne Kraatz, Nico Nummsen und Tobias Waag erhielten für ihren Entwurf "Unter schützendem Mantel" einen ersten Preis. Ihr rundes Gebäude wird von Massivholz-Lamellen umfasst. „Unter einem schützenden Mantel verschmelzen Leben, Lernen und Arbeiten in einer Art fließenden Ring zu einem Ganzen“, erläutern die drei Preisträger ihre Grundidee. Beide Konzepte zeichnen sich durch viel Licht und Raum fürs Zusammensein aus.
Ein ambulantes Palliativzentrum mit Raum für eine angeschlossene Akademie und ein Tageshospiz stellt in Deutschland ein Novum dar. Für dieses Projekt hat das Palliativnetz Travebogen bereits ein Grundstück in Aussicht. Geplant ist, dass die Patientinnen und Patienten aus einem Umkreis von ca. 25 Minuten Fahrtweg morgens von zu Hause abgeholt und abends zurückgebracht werden. Sie profitieren durch den sozialen Austausch, das vielfältige Programm im Palliativzentrum und die Ausstattung, die sich an ihren Bedürfnissen orientiert. Dabei können sie aber Zuhause wohnen bleiben. Außerdem entlastet das Angebot beispielsweise Menschen, die ihre Angehörigen pflegen.
Mit der TH Lübeck hat das Palliativzentrum eine kompetente Partnerin für das Projekt und die erste Ideengenerierung gewonnen. Die Vertiefung Gesundheitsbau im Masterstudiengang Architektur bereitet Studierende auf die Herausforderungen eines solchen Projekts vor. Prof. Wehrigs Fachgebiete an der TH Lübeck sind Krankenhausplanung und Entwerfen. Er leitete bereits seit 2008 in einem der führenden Architekturbüros für den Bereich Gesundheitswirtschaft die Entwurfsabteilung für Krankenhausplanung bis zu seiner Ernennung an der TH Lübeck im Jahre 2013.
Alle Preisträgerinnen und Preisträger im Überblick
1.Preis
Anton Brodmann, Sabrina Ebener
1.Preis
Thilo Arne Kraatz, Nico Nummsen, Tobias Waag
Ankauf
Katharina Graf, Lara Bohlmann, Agnes Gogollok
Ankauf
Bettina Bastian, Sophie Jörißen
Ankauf
René Soujon, Justus Staupe
Anerkennung
Nora Duwe, Olivia Anna Pabian, Henning Ukena
Anerkennung
Paul Hans Hamann, David Kristen, Milos Straka
Anerkennung
Maike Sophie Kubert, Fara Engling, Nele Schlüter
Anerkennung
Benyamin Boydag, Yasin-Bahri Kücüker, Muhammed Emin Yilmaz
Anerkennung
Finn Niklas Dummann, Aaron Memis, Cynthia Richert