Maria Sibylla Merian
Die leidenschaftliche Naturforscherin (1647-1717)
Besondere wissenschaftliche Verdienste
- Maria Sibylla Merian entdeckte die Metamorphose der Raupe zum Schmetterling.
- Hauptwerke: Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung (1679-1683), Neues Blumenbuch (1680), Metamorphosis Insectorum Surinamensis (1705).
- Zu ihrem Gedenken befand sich ihr Portrait auf der Vorderseite des 500-D-Mark-Scheins.
- Maria S. Merian fasste ihre Forschungsergebnisse in deutscher Sprache ab, was damals unüblich war, denn Latein galt als unumstrittene Sprache der Wissenschaften. Damit ermöglichte sie vielen Menschen den Zugang zur Wissenschaft.
Lebenslauf
1647 Maria Sibylla Merian wird am 2. April am Ende des Dreißigjährigen Krieges als Tochter des berühmten Kupferstechers und Buchverlegers Matthäus Merian in Frankfurt am Main geboren.
Nach dem frühen Tod des Vaters heiratet ihre Mutter einen Maler. Maria erhält positive künstlerische Impulse. Ihr Interesse für die Erforschung und Darstellung von Insekten und insbesondere Raupen festigt sich.
1665 Mit 18 Jahren heiratet Maria S. Merian den Maler Andreas Graff. In den nächsten Jahren folgt eine inspirierende Zusammenarbeit mit dem bekannten Blumenmaler Abraham Mignon.
1668 Nach der Geburt ihrer ersten Tochter gründet sie eine Stick- und Malschule in Nürnberg. Maria S. Merian erhält lukrative Aufträge als Stoffmalerin.
1675 Erscheinungsjahr ihres ersten Blumenbuches Florium Fascilus primus.
1676-1678 erscheint ihr zweites Blumenbuch. Maria wird bekannt als Pflanzenzeichnerin und erfährt große Anerkennung für ihre vortreffliche, exakte Arbeit.
1678 Geburt der zweiten Tochter.
1679 Maria S. Merian veröffentlicht den dritten und letzten Teil ihres Blumenbuches. Nach 20 Jahren Vorbereitungszeit erscheint der erste Teil ihres Raupenbuches. Ein Jahr später werden alle drei Teile des Blumenbuches neu aufgelegt.
1683 Veröffentlichung des zweiten Teils des Raupenbuches. Dieses Buch bringt Maria S. Merian Ansehen, denn es gilt als geniales und bahnbrechendes Werk der malenden Forscherin.
1684 Trennung von ihrem Mann und Umzug mit den Töchtern nach Holland.
1691 In Amsterdam Einweisung in die Mikroskopie und umfangreiche Weiterbildung.
1699-1701 Mit 52 Jahren reist Maria S. Merian in die holländische Kolonie Surinam/Niederländisch-Guayana (Südamerika). Sie widmet sich mit großer Leidenschaft der Erforschung und Darstellung der surinamesischen Fauna und Flora. Eine Malariaerkrankung zwingt sie 1701 zur Rückkehr.
1705 Veröffentlichung ihres Buches Metamorphosis Insectorum Surinamensis, an dem sie seit 1702 gearbeitet hat. Das Buch verkauft sich schlecht, bringt aber weltweiten Erfolg. Zudem hat Maria 60 Kupfertafeln mit Pflanzen- und Tiermotiven erstellt.
1711-1717 Maria Sibylla Merian erleidet einen Schlaganfall, arbeitet jedoch noch 6 Jahre an den prächtigen Darstellungen der Tier- und Pflanzenwelt Surinams weiter.
1717 Sie stirbt am 13. Januar in Amsterdam, wo sie in einem Armengrab beigesetzt wird.